Wieso in Dänemark jetzt mehr Babys zur Welt kommen

"Bumst für Dänemark"
Foto: Imago

Dieser Beitrag wurde am 27.07.2016 auf bento.de veröffentlicht.

Die Dänen freuen sich dieses Jahr über jede Menge Nachwuchs: Mehr als 16.200 Babys sollen nach Schätzungen bis Ende August zur Welt kommen – eine Steigerung von 1.200 im Vergleich zum vergangenen Sommer. Außerdem könnte die Marke von 60.000 Geburten im Jahr geknackt werden. (SPIEGEL ONLINE/ politiken.dk )

Woher kommt die Lust auf den Nachwuchs in Dänemark?

Viele glauben, eine clevere Werbung ist schuld, die vor zehn Monaten ein Reiseveranstalter veröffentlicht hat. Unter dem Titel "Do it for Denmark, Do it for Mom" regt das Reisebüro Spies die Muttergefühle und den Sexualtrieb an: Mach deine Mutter zu einer glücklicheren Großmutter, denn es gibt nichts Schlimmeres, als im Alter allein zu sein! Fahre mit deinem Partner irgendwohin, wo du einen sonnigen Aktivurlaub erleben kannst – das steigert die Lust! Und wenn du Single bist, dann tue dasselbe und lerne jemanden kennen! So die Aussagen des Werbevideos.

Plus eine weitere Motivation: Wer nachweisen kann, dass sein Kind während des Urlaubs gezeugt wurde, bekommt drei Jahre lang eine Babyausstattung und einen kinderfreundlichen Urlaub bezahlt.

Das komplette Video:
Die Firma war nicht die Einzige, die sich für mehr Nachwuchs eingesetzt hat.

Der nationale Sender DR strahlte die Sendung "Knald for Danmark" ("Bumst für Dänemark") aus, um vor der sinkenden Geburtenrate zu warnen. 2014 lag die Geburtenrate in Dänemark bei 1,69. Und 29,1 Jahre alt waren diejenigen im Durchschnitt, die zum ersten Mal ein Kind bekamen – fünf Jahre älter als noch 1970. (independent.co.uk )

Wie viel Einfluss die Werbung tatsächlich auf die Mütter und Väter hatte, ist natürlich unklar. Ein weiterer Grund könnte auch der Wohlstand des Landes sein.

Kopenhagens Gesundheitsbeauftragte, Ninna Thomsen, sagte TV2 News, die verschiedenen Kampagnen seien nicht abgestimmt gewesen. Sie zweifelt daran, dass sie der Grund für den Babyboom seien. "You probably can’t ascribe the increase in births to our campaign, but it’s definitely a feather in our cap, if the campaign has had a positive effect."

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren