Kochen ohne Kohle Blätterteigpizza mit Feta und Kräuterhonig – für 2 Euro pro Portion

Frische Kräuter kann man, wenn man zu viele davon hat, zum Aromatisieren von Honig verwenden. Wie es geht, steht unten.
Foto:Sebastian Maas / DER SPIEGEL
Wer keinen Rosmarinstrauch auf dem Balkon, dem Fensterbrett oder im Garten stehen hat, macht etwas falsch. Mein Exemplar habe ich vor einigen Jahren für unter drei Euro im Supermarkt gekauft und ausnahmsweise nicht auf der Arbeitsplatte vertrocknen lassen, sondern draußen eingepflanzt. Seitdem wächst er wie blöde und versorgt mich trotz Hamburger Schmuddelwetters beständig mit leckeren Zweigen. Aktuell blüht der Rosmarin sogar an einigen Stellen – die Hummeln und Bienen freuen sich, nicht bloß Narzissen-Nektar naschen zu müssen.
Bafög oder Azubi-Gehalt sind schon wieder fast aufgebraucht? Der Obstkorb beim unbezahlten Agentur-Praktikum war geräubert? Und bitte nicht schon wieder Pizza-Toast? Alles kein Problem: In dieser Kolumne zeigt SPIEGEL-Redakteur und Hobbykoch Sebastian Maas, wie man trotz Flaute auf dem Konto leckere und besondere Gerichte zaubern kann. Dabei gibt es nur zwei Regeln:
Eine Portion darf maximal so viel kosten wie ein Essen in der Mensa, also 3 Euro.
Teure Spezialgeräte sind tabu.
Kombiniert man das Beste aus Bienen- und Rosmarinwelt, lässt sich übrigens ein lecker aromatisierter Kräuterhonig herstellen. Echter »Rosmarinhonig« wird das zwar nicht, so nennt man nämlich eigentlich den von Bienen in Rosmarinblüten gesammelten Nektar. Für ein ganzes Glas davon ist mein kleiner Strauch dann doch noch nicht groß genug. Aber wenn meine frischen Kräuter irgendwann doch alle sind, habe ich immer noch Honig mit Rosmaringeschmack. Der braucht zwar etwas Vorbereitungszeit, kann dafür aber später (von Teezusatz bis Grillfleischmarinade) vielseitig eingesetzt werden. Und wer es richtig eilig hat, verwendet einfach stinknormalen Honig.

So einfach macht man selbst Kräuterhonig
Egal, wie man sich entscheidet: Der Honig landet heute auf einer schnellen Blätterteigpizza. Denn auch, wer nicht zu jedem Zeitpunkt eine Rolle Blätterteig im Kühlschrank liegen hat, macht etwas falsch. Erstens kostet so ein Teig fast nichts. Zweitens ist er meist vegan und dadurch in fast jeder Gäste-Situation einsetzbar. Drittens hält er sich lange. Viertens ist er unfassbar nervig selbst herzustellen. Und fünftens schmeckt er auch noch.
Gar es ohne Bares!
Mit etwas Crème fraîche, Roter Bete, Feta und den leckeren Kräutern zaubert man daraus in wenigen Minuten ein luxuriös aussehendes Mittagessen, das gleichzeitig süß und herzhaft, knusprig und cremig ist. Und solange noch keine Wespen unterwegs sind, kann man es sogar draußen essen.
Das benötigt man für zwei Personen:

Vorgekochte Rote Bete ist optisch immer etwas eigenwillig, schmeckt aufgebacken aber hervorragend.
Foto: Sebastian Maas / DER SPIEGEL1 Rolle Blätterteig aus dem Kühlregal
2 große, vorgekochte rote Beten (liegen im Supermarkt beim frischen Gemüse)
200 g Feta
125 g Crème fraîche
etwas Kräuterhonig (oder wenn es schnell gehen soll: normaler Honig)
Rosmarin oder Thymian, frisch oder getrocknet
Pfeffer und Salz
Wie lange dauert das?
25 Minuten
Was kostet das?
Etwa 2 Euro pro Person/Portion
So einfach macht man günstige Blätterteigpizza:
Den Blätterteig auf einem Backblech ausrollen und gleichmäßig mit der Crème fraîche bestreichen. Den Rand nicht vergessen! Sonst wird er im Ofen trocken und sandig.
Die vorgekochte Rote Bete in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf der Crème verteilen. Dickere Scheiben bleiben bei der kurzen Backzeit etwas zu bissfest. Den Feta mit der Hand zerbröseln und darüber streuen. Großzügig pfeffern und vorsichtig salzen – der Feta hat selbst viel Salz.
Die Kräuter kurz waschen, Rosmarinnadeln vom Stiel zupfen. Sehr holzige Nadeln eher klein hacken, saftige können auch im Ganzen auf der Pizza landen. Dasselbe gilt für Zweige von Thymian.
Mit ein bis zwei Esslöffeln Honig verzieren und je nach Ofen für etwa 12 bis 20 Minuten goldbraun backen, bei 200 Grad Ober-/Unterhitze oder 180 Grad Umluft. Der Honig wird dabei etwas karamellisieren.
Wenn die Blätterteigpizza golden ist, holt man sie aus dem Ofen. Blätterteig verzeiht es nicht, wenn er zu lange allein gelassen wird – und trocknet schnell aus. Etwas zu blass ist in diesem Fall besser als etwas zu dunkel.

Eine ganze Blätterteigpizza sollte für zwei Personen reichen. Oder für vier, wenn alle Diät machen.
Foto:Sebastian Maas / DER SPIEGEL
Vor dem Anschneiden noch einmal mit mehr leckerem Honig begießen und genießen. Ich wünsche Ihnen guten Appetit!
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