Produktdesignerin im Gespräch "Wir werden oft als Künstler oder Schönermacher missverstanden"
Kunst und Technik werden oft als gegensätzliche Felder wahrgenommen: Auf der einen Seite die Kreativen, deren Denken keine Regeln und Grenzen kennt. Auf der anderen Seite die Pragmatiker mit ihren Taschenrechnern und Formeln, die sie (fast) immer zu einem richtigen Ergebnis führen.
Lena Jüngst hat einen Job, der Kunst und Technik vereint: Sie ist Produktdesignerin.
Form und Funktion müssen stimmen
Fast jeder Gegenstand, den wir im Alltag oder bei der Arbeit nutzen, musste designt werden: Wasserkocher und Kaffeemaschine, Stühle und Tische, Staubsauger und Kochtopf, aber auch ein Gabelstapler oder Traktor und die medizinischen Geräte beim Zahnarzt.
Produktdesigner und Produktdesignerinnen sorgen dafür, dass sowohl die Funktion als auch die Form stimmt. Sie berechnen die Statik eines Stuhls, damit Menschen sicher darauf sitzen können - und sie gestalten Beine, Sitzfläche und Lehne ästhetisch. Nur wenn beides harmoniert, haben sie ihren Job richtig gemacht.
Wer Produktdesigner oder Produktdesignerin werden möchte, kann entweder eine Ausbildung zum sogenannten Technischen Produktdesigner machen oder studieren, meist heißt der entsprechende Studiengang Industriedesign . Abgesehen von den Bezeichnungen unterscheiden sich die Inhalte bei Ausbildung und Studium nicht wesentlich.
Als Azubi verdient man im ersten Jahr zwischen 800 und 900 Euro, im vierten und letzten Jahr knapp über 1000 Euro. Nach abgeschlossener Ausbildung oder abgeschlossenem Studium liegt das Einstiegsgehalt laut der Plattform StepStone im Schnitt bei 38.700 Euro im Jahr.
Für weitere Informationen: Bundesagentur für Arbeit , ausbildung.de , studycheck.de
Jüngst sagt, sie habe schon als Kind ihre Spielzeuge auseinandergebaut, um herauszufinden, wie ihr Innenleben aussieht. Heute, mit 28 Jahren, hat sie mit einer eigenen Produktidee bereits ein Unternehmen gegründet: Gemeinsam mit einem Kommilitonen entwarf sie während ihres Bachelorstudiums eine Trinkflasche mit einem Aufsatz, der Geruchsstoffe abgibt und dem Gehirn so vorgaukelt, das Wasser schmecke aromatisiert. Mehr als 70 Mitarbeitende arbeiten heute an der Umsetzung und Weiterentwicklung ihrer Idee.
Wie gelangt man als Produktdesignerin von der ersten Idee zum fertigen Produkt? Wie nachhaltig können Produkte wirklich sein, wo doch Unternehmen darauf angewiesen sind, dass die Konsumentinnen und Konsumenten irgendwann ein neues Gerät kaufen? Und warum ist es so wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen Produkte designen?
Über diese und weitere Fragen haben wir mit Lena Jüngst gesprochen.
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