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Und was machst du? Der Job-Podcast So entstehen die Kostüme von »The Masked Singer«

Bis zu tausend Stunden arbeiten Marianne Meinl und ihr Team an einer Verkleidung. Im Podcast verrät sie, wieso sie den Mops mit der Säge bearbeitet hat – und woran sie gerade arbeitet.
Ein Podcast von Verena Töpper

Der Mops war schon fertig, Hunderte Arbeitsstunden steckten in der Hundemaske. Aber für Marianne Meinl, 33, war sie noch nicht perfekt. Die Augen schienen ihr zu klein. Also nahm sie die Säge und sägte sie wieder heraus. »Mein Kollege sagt immer: Ich habe es erschaffen, ich kann es zerstören. So ist es leider. Aber danach wird es dann noch cooler. Da muss man durch«, sagt Meinl.

Marianne Meinl bei der Arbeit an der Chili

Marianne Meinl bei der Arbeit an der Chili

Foto:

Lisa Haensch / ProSieben

Marianne Meinl ist – zusammen mit Gewandmeisterin Alexandra Brander – für die Kostüme der Fernsehshow »The Masked Singer« zuständig. Bei dem »eskapistischen Gesangsquatsch«, wie SPIEGEL-Kolumnistin Anja Rützel die Sendung liebevoll nennt, singen Prominente in wahnwitzigen Verkleidungen um die Wette.

Die Promis treten an als Chili, Stinktier oder Dinosaurier, als Erdmännchen mit Latzhose, Nilpferd im rosa Tutu oder Alpaka mit Selfiestick. Ihre Identitäten werden bis unmittelbar vor dem Rauswurf streng geheim gehalten. Selbst sie wisse nicht, welcher Promi in welchem Kostüm stecke, sagt Marianne Meinl. Ihr Team bekomme nur den Kopfumfang und die ungefähre Körpergröße mitgeteilt.

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Foto: Rolf Vennenbernd / picture alliance / dpa

400 bis 1000 Arbeitsstunden pro Maske

Wie die Maske auf dem Kopf sitzt und ob man damit noch gut singen kann, das testen Meinl und ihre Mitarbeiter:innen an sich selbst. »Es ist ein ständiges An, Auf, An, Auf«, sagt sie. »Denn wenn wir die Masken nicht gescheit tragen können, wenn wir nicht gescheit sehen, wie sollen es dann andere können?«

Insgesamt 15 Menschen arbeiten an den Kostümen, in der Hochphase vor Staffelbeginn sieben Tage in der Woche, zehn Stunden am Tag. 400 bis 1000 Arbeitsstunden stecken in den Fantasiewesen. Das bisher Aufwändigste ist in der aktuellen Staffel zu sehen: der Phönix. »Jede Feder ist nicht nur ausgeschnitten, sondern doppelt vernäht. Teilweise gießen wir sogar unsere Steinchen selbst«, sagt Meinl.

Sie selbst mag am liebsten die Fantasiefiguren: den Kudu, Anubis, das Skelett, die Heldin. Deren Haare habe sie abends auf dem Sofa geflochten.

Wie wird man Maskenbauer:in?

Der Beruf des Maskenbauers oder der Maskenbauerin ist nicht gesetzlich geschützt, es gibt keine klassische Ausbildung dafür. Die meisten Maskenbauer:innen sind Quereinsteiger:innen und haben vorher zum Beispiel als Bühnenbildner:innen, Dekorateur:innen, Bildhauer:innen oder Maskenbildner:innen gearbeitet.

Marianne Meinl hat Maskenbild an der Theaterakademie August Everding  in München studiert. Der Bachelorstudiengang dort dauert drei Jahre, der Masterstudiengang vier Jahre.

Bewerber:innen brauchenin der Regel eine Hochschul- oder Fachhochschulreife. Wer eine abgeschlossene Ausbildung als Friseur:in, Restaurato:in, Bildhauer:in, Kascheur:in oder Kunst- und Theatermaler:in vorweisen kann, hat auch mit Mittlerer Reife eine Chance auf einen Studienplatz.

Mit der Bewerbung muss eine Mappe mit mindestens 20 eigenen Entwürfen oder Arbeiten eingereicht werden. Die besten Bewerber:innen werden zu einer Eignungsprüfung eingeladen, bei der sie unter anderem zeichnen, modellieren, schminken und frisieren müssen.

Meinl ist ausgebildete Maskenbildnerin. Als solche mag sie sich aber gar nicht mehr bezeichnen. »Klassische Maskenbildner schminken, frisieren, knüpfen Perücken. So etwas mache ich jetzt kaum noch.« Ihr Job: Sie baut Masken, Puppen, Rüstungen, alle möglichen Requisiten, die an Theatern oder bei Dreharbeiten gebraucht werden. Eine klassische Ausbildung dafür gibt es nicht. »Wir sind Autodidakten«, sagt Meinl.

Im Podcast erzählt Marianne Meinl, wie sie an den Job bei »The Masked Singer« gekommen ist, wie der Quereinstieg in die Branche gelingt – und welche Rolle Glitzer in ihrem Leben spielt.

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