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Und was machst du? Der Job-Podcast Sex für die Ohren

Mit 23 gab Nina Julie Lepique ihren sicheren Job auf und traute sich mit einem Start-up auf einen besonderen Markt: Audioerotik. Warum Risiko beim Gründen dazugehört und worauf es noch ankommt, erzählt sie im Podcast.
Ein Podcast von Florian Gontek

Nur eines von zehn Start-ups wird richtig erfolgreich, diese Statistik geistert seit Jahren durch allerlei Medien . Wer gründen möchte, kennt sie; nicht selten wiederholen Branchenskeptiker:innen sie wie ein Mantra. So erging es auch Nina Julie Lepique: Ihre Idee sei eine von denen, die schnell wieder verschwinden würden, habe ein Journalist zu ihr gesagt, als sie ihm für ein Interview von ihren Plänen erzählte.

Gemeinsam mit ihrem Partner wollte Lepique ein Unternehmen für Audioerotik gründen. Sex für die Ohren sozusagen – damals, vor etwa vier Jahren, in Deutschland ein weitgehend unbekannter Markt. Lepique war 23 und hatte ihren sicheren Job im Corporate-Bereich bei Xing gerade aufgegeben, und zwar für die Idee, die der Journalist totzureden versuchte.

Heute ist Lepique Chefin von »Femtasy«, einem Start-up, das erotische Kurzgeschichten zum Hören produziert. Das, was es für die Augen schon in Massen gibt, wollen Lepique und ihr Partner als Abo-Angebot in sinnlicher Form schaffen – nur für die Ohren.

Mehr als 30 Mitarbeitende, mehrere Millionen Euro Umsatz

»Ich selbst hatte damals nicht das Gefühl, dass das so eine verrückte Idee ist«, erinnert sich Lepique. Dass Sexualität und Masturbation »große Themen« seien, habe sie in ihrem Freundeskreis gemerkt. Mit dem ersten Geld, das sie sich von ihrem Vater geliehen hatte, gab sie Marktforschung in Auftrag, legte Excel-Listen mit Unterstützer:innen an, die ihr im beruflichen Umfeld schon einmal begegnet waren, und entwickelte die Idee mit ihrem Partner immer weiter.

Heute hat Lepiques Unternehmen mehr als 30 Mitarbeitende und die Umsatzmillion längst geknackt. Das sei zum einen Bestätigung für das, was ihr Partner und sie geschafft hätten, zum anderen aber auch ein Arbeitsauftrag, sagt sie: »Der Aufwand, um unser Produkt attraktiv zu halten und immer weiterzuentwickeln – das ist schon richtig viel Arbeit.«

Wie läuft eine Gründung ab?

Die zehn Gründungsschritte (zitiert nach der »Existenzgründer«-Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie )

  1. Selbstständigkeit: Ja oder nein? Entscheidung, ob man sich selbst als Unternehmer:in sieht

  2. Prüfen: Funktioniert die Geschäftsidee? Kund:innen identifizieren, Wettbewerber:innen analysieren

  3. Information und Beratung: beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer oder der Beratungsstelle der Hochschule

  4. Unternehmensgründung planen, Businessplan schreiben

  5. Startkapital berechnen: Wie viel Geld wird benötigt?

  6. Startkapital beschaffen: Möglichkeiten prüfen wie Geld leihen, Investoren beschaffen, Förderprogramme von Bund und Ländern

  7. Selbstständigkeit anmelden, ggfs. beim Gewerbeamt anzeigen

  8. Steuern einplanen, Pflichten gegenüber dem Finanzamt kennen

  9. Betrieb versichern, private Vorsorge betreiben

  10. Nach dem Start: beraten und begleiten lassen

Informationen zur Gründung gibt es auch bei der Bundesagentur für Arbeit  oder Vereinen wie dem Deutschen Gründer Netzwerk .

Im Podcast erzählt Nina Julie Lepique, wie ihr Weg von der Idee zum eigenen Unternehmen aussah, wie sie mit steigendem Druck von Investor:innen umgeht und warum es wichtig ist, als Gründerin direkt mit den Nutzer:innen zu sprechen.

Die aktuelle Folge hören Sie hier:

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