studieren ZUR KASSE, BITTE!
Drei Viertel aller Bundesbürger befürworten Studiengebühren. Das ergab eine repräsentative Umfrage von NFO Infratest für den UniSPIEGEL. 63 Prozent der Befragten halten Gebühren für Langzeitstudenten für richtig, 12 Prozent sind der Meinung, dass das Studium bereits ab dem ersten Semester Geld kosten sollte. Nur 22 Prozent lehnen jede Art von Studiengebühren ab. Auch in der Politik steigt die Bereitschaft, die Studenten zur Kasse zu bitten. Als erstes SPD-regiertes Bundesland will Niedersachsen ab 2003 Gebühren erheben. Nach Plänen von Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (SPD) soll jeder Studierende künftig ein kostenfreies »Studienguthaben« von 12 bis 14 Semestern erhalten (Regelstudienzeit plus vier »Toleranzsemester"). Wer diesen Zeitraum überschreitet, muss 500 Euro (978 Mark) pro Semester zahlen.
Als Vorbild gilt die Regelung in Baden-Württemberg. Das von einer CDU/FDP-Koalition geführte Bundesland kassiert bereits seit drei Jahren von jedem, der mehr als 14 Semester studiert, 1000 Mark für das Studienhalbjahr. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat sich in den vergangenen Monaten ebenfalls vorsichtig zustimmend zu Gebühren für Langzeitstudenten geäußert.