
Bildband über Ostblockarchitektur Blockbildung

Über fast 400 Meter streckt sich das Schiffhaus. Der riesige graue Komplex in Moskau ist 14 Stockwerke hoch. Wegen seiner Optik wird der Wohnblock auch Titanic genannt. Er ist einer von rund hundert Ostblockbauten, die Martyna Sobecka und David Navarro für ihren Bildband "Eastern Blocks. Concrete Landscapes of the Former Eastern Bloc" fotografiert haben.
Für manche sind sie abstoßende Klötze, Schandflecken gar, doch das Duo, das sich Zupagrafika nennt, sieht in den Betonriesen einen speziellen Charme. Die Muster und Strukturen an den Häuserfassaden in den ehemals kommunistischen Ländern faszinieren sie.
Auf der Suche nach Plattenbauten reisten die beiden von Berlin bis Sankt Petersburg. Sie fanden modernistische Siedlungen und andere ungewöhnliche Strukturen aus der Sowjetzeit. Oder sie ließen Fotografen vor Ort die Gebäude dokumentieren, Alexander Veryovkin in St. Petersburg und Moskau, Balazs Csik in Budapest.
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01.03.2021 06.06 Uhr
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Es ist eine fotografische Reise durch Stadtteile, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg massenhaft Wohnungen entstanden sind, um möglichst viele Menschen kostengünstig unterzubringen. Obwohl dort Tausende Menschen leben, bleiben die Orte oft unsichtbar, sie gehören nicht zu den touristischen Highlights einer Stadt.
Da wäre die Torwar-Siedlung im Stadtteil Solec in Warschau, die aus drei Wohngebäuden besteht, die ein X bilden, oder der graue Plattenbau in der Herzbergstraße im Berliner Stadtteil Lichtenberg. Aber auch das Russische Staatliche Wissenschaftliche Zentrum für Robotik und Technische Kybernetik im Stadtteil Kalininsky in St. Petersburg. Wie ein Raumschiff ragt es in den Himmel.
Bereits 2012 begannen Sobecka und Navarro Architektur in Mittel- und Osteuropa zu fotografieren und durch die Peripherie der Städte Berlin, Kiew und Warschau zu spazieren. Diese Bilder dienten ihnen als Vorlage für kleine Architekturbausätze brutalistischer Gebäude von Plattenbauten bis zu den baulichen Ikonen der Sowjetära. Die kann sich jeder zu Hause aufstellen und den Ostblock auferstehen lassen.
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Von Berlin bis St. Peterburg: Die Fotografen, Grafiker und Designer Martyna Sobecka und David Navarro, die sich Zupagrafika nennen, geben mit ihrem Bildband "Eastern Blocks" einen Einblick in die moderne und brutalistische Architektur der früheren Ostblockländer.
In diesem riesigen grauen Gebäude befindet sich die Fakultät für Physik der Taras-Schewtschenko-Universität, gebaut zwischen 1972 und 1980, im Bezirk Holosiivskyi in Kiew. Die Bilder von Sobecka und Navarro entstanden in Moskau, Berlin, Warschau, Budapest, Kiew und Sankt Petersburg.
Aufgepeppt wird die graue Wand dieses Wohnblocks im Stadtteil Schewtschenkiwskyj in Kiew wird durch ein buntes sowjetisches Mosaik.
Zu der Torwar-Siedlung, entworfen von Jan Zdanowicz und Jerzy Baumiller im Stadtteil Solec in Warschau, gehören drei Wohngebäude. Deren Grundform entspricht einem X, was zu einer beidseitig geknickten Fassade führt.
Dieses 1986 errichtete Haus in Moskau ist eines der größten Wohngebäude der Stadt, es erstreckt sich auf 14 Stockwerken und ist rund 400 Meter lang. Seiner Optik wegen wird es Schiffhaus oder Titanic genannt.
Vorne wird Fisch verkauft, im Hintergrund erhebt sich in der Herzbergstraße im Berliner Stadtteil Lichtenberg ein graues Hochhaus. Sobecka und Navarro finden in diesen Betonriesen eine seltsame Schönheit.
Nur die Balkone in diesen Wohnhäusern in der Märkischen Allee in Berlin-Marzahn weichen vom grauen Farbkonzept ab.
Die renovierten Plattenbauten aus den Siebzigerjahren im Berliner Stadtteil Lichtenberg gehören zu einem der größten modernistischen Viertel der Nachkriegszeit im ehemaligen Ost-Berlin.
Mehrere gleich aussehende Wohnkomplexe aus Beton stehen seit den Achtzigerjahren im Moskauer Stadtteil Jassenewo.
Das Russische Staatliche Wissenschaftliche Zentrum für Robotik und Technische Kybernetik zählt zu den führenden russischen Forschungseinrichtungen. Es wurde zwischen 1973 und 1986 im Stadtteil Kalininski in Sankt Petersburg errichtet.
In über hundert Fotografien lassen sich in dem Bildband "Eastern Blocks. Concrete Landscapes of the Former Eastern Bloc" Stadtteile erkunden, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg Plattenbauten und andere Betonriesen entstanden sind.
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