

Stil-Highlights der Woche Es wird ein Schuh draus
Clarks x Moncler
Alle wollen mit Clarks zusammenarbeiten. Viele haben es auch schon getan: die Skatermarke Supreme, die Instagram-Seite Hidden.ny, japanische Streetwearlabels wie Neighborhood und Magic Stick. Sogar Pokémon war dabei. Die Liste der Designer-Kollaborationen mit der britischen Traditionsschuhmarke ist inzwischen fast so lang wie deren Geschichte. Was die Theorie bestätigt: Wer nur lang genug durchhält, ist irgendwann Kult.
In seinem Herkunftsland wird das 1825 gegründete Schuhunternehmen Clarks zwar noch immer mit tristen Schuluniformen assoziiert – die Marke ist dort führender Anbieter von Schulschuhen und eine der wenigen, die auch halbe Größen produziert. Von Jamaika aus aber prägten die populären Treter diverse Subkulturen: Als dort vor über 80 Jahren die ersten Paare verkauft wurden, galten sie wegen ihres Ursprungs aus Großbritannien noch als Nobelschuhe – Jamaika war zu der Zeit eine britische Kolonie. Richtig angesagt wurden Clarks in dem karibischen Inselstaat ab den Sechzigerjahren als Teil der »rebel and rasta«-Uniform. Jamaikanische Einwanderer exportierten den Schuh schließlich nach New York, wo er zum It-Piece der frühen Hip-Hop-Ära wurde.
Heute zählen die bekanntesten Modelle der Firma zur Grundausstattung bei Männern über 30: der Wüstenstiefel und der Wallabee Boot, eine Art knöchelhoher Mokassin aus weichem Veloursleder mit einer dicken, rutschfesten Kreppsohle. Womit wir wieder in der Gegenwart wären und bei dem neuesten Kooperationspartner: der Alpinmarke Moncler. Die Partnerschaft mit dem Hersteller teurer Daunenjacken liegt zwar nicht auf der Hand, aber seiner Neuinterpretation des klassischen Wallabee Boots, wahlweise mit Fell- oder gesteppter Nylonoberfläche, lässt sich durchaus etwas abgewinnen. Vor allem mit Blick auf den Winter. (spä)
Elfbar
Wie schön, wenn man es mal mit einem Trend zu tun hat, den man nicht differenziert betrachten muss, sondern an dem von vorn bis hinten schlicht alles schrecklich ist. In diese Kategorie fällt Elfbar, eine E-Zigarette, die derzeit an jeder Bushaltestelle und jedem Baggersee in den Händen von meist jungen Menschen zu sehen ist. Schlimm ist schon das Design, das den Rauchenden so erscheinen lässt, als würde er an einem Textmarker nuckeln. Unappetitlich die diversen Geschmacksrichtungen, die man eher in einer Eistruhe als in einer Zigarette erwarten würde: Strawberry Ice Cream, Coconut Melon oder Pink Lemonade. Geraucht schmeckt das Ganze dann, als würde man einmal tief den Lufterfrischer im Damen-WC inhalieren.
Schädlich sind die lustigen bunten Stängel selbstverständlich auch, sie enthalten Nikotin und andere Schadstoffe, Experten warnen vor erhöhter Suchtgefahr für Jugendliche . Und nicht zuletzt sind sie ein ökologischer Albtraum: Nach 600 Zügen ist Schluss mit dem Textmarker-Paffen, dann wandert das Produkt in den Müll – streng genommen in den Elektroschrott, denn es enthält eine Batterie. Während man in anderen E-Zigaretten den Akku zumindest wechseln kann, muss man Elfbar direkt komplett verschrotten. Hut ab vor so einem durch und durch misslungenen Produkt. (fla)