

Fotoprojekt zum Innenleben von Instrumenten Hier spielt die Musik
Als Orchestermusiker hat der Neuseeländer Charles Brooks schon viele internationale Bühnen betreten: Er hat in Brasilien, China, Chile und Australien gespielt, auch zusammen mit dem Starpianisten Lang Lang. Sein Cello, so kann man es wohl sagen, beherrscht Brooks bestens, und doch – fand er – hat er viel zu wenig Ahnung. Wie sehen all die klassischen Instrumente, die die Welt zum Klingen bringen, eigentlich von innen aus? Brooks, der nicht nur leidenschaftlich musiziert, sondern auch fotografiert, hat sich mit der Kamera auf Erkundungstournee begeben.

Glänzende Idee: Mit seiner Kamera und einem Sondenobjektiv kam Brooks einer Flöte aus 14-karätigem Gold ganz nah – und schafft eine Illusion. Mithilfe einer speziellen Fototechnik scheint das Innenleben des Instruments viel weiter und tiefer, als es eigentlich ist.

Licht am Ende des Tunnels: Diese Innenaufnahme eines Steinway-Flügels besteht aus 110 Fotos. Vor dem Auslösen passte Brooks den Fokus jeweils ganz behutsam an. Mithilfe einer speziellen Software führte er die scharfen Teile eines jeden Fotos zusammen. »Das Ergebnis gaukelt dem Gehirn vor, es würde einen sehr großen Raum betrachten«, erklärt der Künstler.

Als wäre das Instrument ein eigener Konzertsaal: Dieses Cello ist mehr als 240 Jahre alt. »Es ist faszinierend, in die ältesten Instrumente hineinzuschauen und den Raum zu entdecken, der bei Konzerten vielleicht seit Hunderten von Jahren vibriert«, findet Brooks.

Klang-Universum: Zwar ist das Didgeridoo, das traditionelle Musikinstrument australischer Ureinwohner, kein klassisches Orchesterinstrument, dennoch begeisterte Brooks die Innenarchitektur. Das Didgeridoo wurde nicht per Hand, sondern von fleißigen Termiten ausgehöhlt. Sie fressen Löcher in die Eukalyptusstämme, aus denen die Ureinwohner die Instrumente fertigen.

Vorangetastet: In Brooks Fotoprojekt »Architecture in Music« hat auch der berühmte Konzertflügel von Steinway & Sons, das Model D-274, einen Auftritt. Der Flügel wird aus 12.000 Einzelteilen zusammengebaut und wiegt 500 Kilogramm.

Das Auge hört mit: Hier schaut einen eine Klarinette an. Um seine klangschönen Protagonisten ganz in Ruhe zu erwischen, fotografierte Brooks sie, während sie eine Auszeit hatten, zur Reparatur oder Restauration.

Rutsche ins Reich der Töne: Seit rund fünfzig Jahren ist dieses Saxofon des japanischen Herstellers Yanagisawa im musikalischen Einsatz. Auch wenn sein Korpus metallisch ist, Saxofone zählen zu den Holzblasinstrumenten.

Weitreichender Blick: Zwar besteht ein Flügel aus etwa 230 Stahlsaiten. Dass die Saiten dieses Steinway-Exemplars extrem lang zu sein scheinen, ist aber natürlich Fotografenkunst.

Kein Gang durch den Waschsalon: Hier setzt Brooks das Innere eines italienischen Konzertflügels von Fazioli in Szene. Auch wenn Brooks inzwischen schon viel Verborgenes erkundet hat – seine Tournee durch die Welt der Instrumente ist längst noch nicht beendet: Weiter geht's allerdings bei Instagram .