Halloumisticks mit Süßkartoffeldip Dip, Dip, Hurra
Wenn wie in diesen Tagen der Hochsommer eine kalte Dusche nimmt, ist das der perfekte Zeitpunkt, eine ganz heiße Kartoffel anzufassen. In der Form eines kalten Dips, den wir aus der Süßkartoffel zubereiten.
Der Hype um die Süßkartoffel ist ein wenig abgeebbt, doch mittlerweile hat sich die orange Knolle einen Platz im Gemüseregal jedes halbwegs gut sortieren Supermarkt erobert. Völlig zu Recht, denn die Bataten, früher auch "spanische Kartoffeln" genannt, sind ein echtes Superfood im Gegensatz zu Linda & Co - mit denen sie botanisch nur sehr weitläufig verwandt sind.
Anders als viele zum vermeintlichen Heilsbringer hochgejazzten Lebensmittel sind Süßkartoffeln nicht bloß gesund, sondern auch vielseitig einsetzbar - noch dazu schmecken sie saulecker. Da nimmt man doch gern in Kauf, sich gleichzeitig die Vitamine E, C und K (jeweils ca. 30 Prozent des Tagesbedarfs), Entzündungshemmer wie das Antioxidans Anthocyan und bis zu drei Prozent Ballaststoffe reinpfeifen zu können. Darüber freut sich auch unser "Superorgan Darm".
Es wird noch besser: Bataten enthalten den hochgesunden Pflanzenstoff Caiapo. Dieser - in Form vieler (roh) verzehrter Süßkartoffeln - ist der Grund dafür, weshalb die Menschen in der japanischen Region Kagawa seltener an Krankheiten leiden wie Blutarmut, Bluthochdruck und Diabetes. Und wer 100 Gramm rohe Süßkartoffel isst, kann sich vier Tage lang Möhren sparen, so viel Beta-Karotin ist darin.
Die Knollen sind außerdem wahre Effizienzmeister. Sie brauchen so wenig Wasser und können derart effizient Nährstoffe speichern, dass die NASA sie auf die Liste der idealen Versorgungspflanzen für extrem lange bemannte Raumflüge aufgenommen hat. Sollte irgendwann mal ein Mensch zum Mars fliegen, hat er wahrscheinlich Süßkartoffeln im Gepäck. Auf unserem Planeten wachsen die meisten davon in China (72 Millionen Tonnen), gefolgt von Malawi, Tansania und Nigeria. In Europa werden sie in Spanien und Italien angebaut.
Leichte Creme statt zäher Schleim
Kulinarisch gesehen ist die Süßkartoffel ein Tausendsassa. Neben den typischen Kartoffelzubereitungen wie Pommes, Stampf, Wedges, Püree oder einfach nur gekocht, eignen sich die Bataten wegen ihres Zuckergehalts auch gut für Kuchen und Süßspeisen. Sie lassen sich wie Knollensellerie in Scheiben geschnitten panieren und zu veganen Schnitzeln ausbraten, die noch dazu viel edler schmecken. Im Gegensatz zu den normalen Kartoffeln, die sich beim Pürieren im Mixer in einen zähen Schleim verwandeln, überstehen die andersartigen Kohlehydratstrukturen der Bataten diese Prozedur problemlos. Die Textur wird dadurch eher cremig.
Diese Eigenschaft nutzen wir auch für unsere "Halloumisticks mit Batatendip". Diese leichte Kochfingerübung beschert uns neben kross ausgebackenen Sticks mit feinem griechischen Käsekern einen herrlich cremigen Dip. Wegen seiner 80 Prozent Kartoffelmasse hat er weniger Kalorien als die meisten Stippen und erzeugt dennoch ein cremigeres Mundgefühl als Hummus. Dank seines natürlichen Fruchtzuckergehalts schmeckt er auch deutlich runder.
Luftdicht verpackt hält der Dip gut eine Woche im Kühlschrank. Er schmeckt auch zu Paprika- und Stangenselleriestäbchen, als Creme zu Falafel, Chicken Wings oder Frikadellen, als Beilage für gegrillte Gemüse oder Lammkoteletts. Tomaten können damit gefüllt werden oder ausgehöhlte Mairübchen. Aufs Brot geschmiert schmeckt er am besten mit Gurkenscheiben, oder süß mit zartbitterer Orangenmarmelade.
Die Kombination mit Halloumisticks ist prima für Sommerpicknicks geeignet, weil der panierte Käse sogar kalt eine gute Figur macht.
- 1. Teil: Dip, Dip, Hurra
- 2. Teil: Rezept für Halloumisticks mit Batatendip (Vorspeise oder Snacks für 4 Personen)