Französischer Dreisternekoch Starkoch Joël Robuchon gestorben

Joël Robuchon (Archiv)
Foto: FRANCOIS GUILLOT/ AFPDer französische Starkoch Joël Robuchon ist tot. Er starb am Montag im Alter von 73 Jahren in Genf an Krebs, wie sein Pressebüro der Deutschen Presse-Agentur in Paris auf Anfrage bestätigte. Robuchon gehörte zu den Wegbereitern der "Nouvelle Cuisine" und führte eine weltweite Gastronomiegruppe.
Mit seinen Restaurants hat der aus Westfrankreich stammende Gastronom nach Angaben seines Unternehmens weltweit die meisten Sterne (32) im renommierten Michelin-Gastronomieführer. In der aktuellen Ausgabe des Guide Michelin gehen 31 Sterne auf sein Konto. In Paris trägt unter anderem das Zwei-Sterne-Haus "L'Atelier de Joël Robuchon - St. Germain" seinen Namen.
Frankreichs Regierungssprecher Benjamin Griveaux würdigte via Twitter Robuchon als visionären "Chef" - so werden in Frankreich Spitzenköche genannt. Er habe von Paris bis Shanghai zur Bedeutung der französischen Gastronomie beigetragen.
Robuchons deutscher Kollege Harald Wohlfahrt, ebenfalls mit drei Sternen dekoriert, schwärmte im SPIEGEL einst von dessen Künsten: "Ich erinnere mich an einen Besuch beim Sternekoch Joël Robuchon in Paris, 35 Jahre ist das her, es gab Perigord-Trüffel auf einem Zwiebelragout mit Speck, ein puristisches Gericht, aber mit einem Duft, einem Ausdruck und einer Wildheit, dass es mir neue Türen aufgestoßen hat. Ich dachte nur: Was ist da los auf deinem Teller?!"
Joël Robuchon begann seine Ausbildung 1960 im Restaurant Relais de Poitiers. Sechzehn Jahre später wurde er bereits als "bester Handwerkskünstler Frankreichs" (Meilleur Ouvrier de France) ausgezeichnet. 1989 ernannte ihn der Restaurantführer "Gault Millau" zum "Koch des Jahrhunderts" - eine Ehre, die außer ihm nur Paul Bocuse, Frédy Girardet und Eckart Witzigmann zuteil wurde. Zu seinen Lieblingszutaten gehörten Trüffel und Kaviar, legendär war aber auch sein Kartoffelpüree.