Lagerfeld lässt Katze kopieren Miez-Einnahme

Karl Lagerfelds Choupette hat in ihrem Leben schon mehr Geld verdient, als andere Katzen in neun erwirtschaften könnten. Nun hat der Modedesigner ein neues Geschäft für sein Haustier gefunden.
Karl Lagerfeld mit Choupette-Klon

Karl Lagerfeld mit Choupette-Klon

Foto: Steiff

Choupette war bereits mehrmals Covermodel renommierter Modemagazine. Was bemerkenswert ist, weil dort bekanntermaßen kein Platz für sichtbar sprießendes Körperhaar ist - und weil Choupette eine Katze ist. Karls Katze um genau sein. In dieser Funktion gibt sie Interviews und schreibt Bücher ("Choupette: Aus dem Leben einer Katze an der Seite von Karl Lagerfeld"). Sie ist auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen vertreten und Namens- und Gesichtsgeber diverser Merchandisingprodukte, zu denen nun auch noch ein Plüschklon in Lebensgröße hinzukommt.

Die Marke Steiff war der Meinung, dass es an der Zeit sei, "den Charakter dieser schillernden Persönlichkeit" in Stoff zu packen und auszustopfen. Weil es sich hierbei nicht um irgendeine Katze handelt, darf es natürlich auch nicht irgendein Stofftier sein. Das Choupette-Double wird in einer limitierten Auflage in den Handel gehen: 2000 Stück, mehr soll es nicht geben. Vorbestellungen werden ab sofort von allen entgegengenommen, die der Meinung sind, 499 Euro lassen sich nicht besser investieren.

Laut Hersteller wurde an alle wichtigen Details gedacht: das flauschige weiße Fell, die opalblauen Augen und eine Tasche für das 40 Zentimeter große Fellknäuel. Die Tragehilfe ist allerdings nicht aus Leder und schon gar nicht von Chanel. Es gilt ja schließlich eine Deckungsbeitragsrechnung einzuhalten. Für ein Echtheitszertifikat hat es immerhin noch gereicht.

Werbeverträge für drei Millionen Euro

Das Original hat seine Kosten übrigens längst wieder erwirtschaftet. Allein 2014 soll Choupette drei Millionen Euro Werbegelder  zur Haushaltskasse beigetragen haben. Damit sollten künftige Besitzer der Steiff-Variante besser nicht rechnen. Dafür bekommen sie für ihr Geld aber immerhin noch eine Magnetmaus als Begleiter für den Stofftiger, den er mit einem Hieb seiner Tatze fangen kann.

Hier scheint allerdings die Fantasie mit den Produktentwicklern durchgegangen zu sein. Im Hause Lagerfeld wird wahrscheinlich noch nie eine Maus über den Boden gehuscht sein. Noch unwahrscheinlicher ist, dass Madame Choupette Mäuse eigentätzig erlegen muss. Wir sprechen hier immerhin von einer Katze, die zwei Diener hat.

Apropos Tierpflege: Die Katzenwäsche muss von Hand erfolgen. Das sollte aber kein Problem sein, denn laut Hersteller werden alle, die mit diesem teuren Handschmeichler in Berührung kommen, höchstwahrscheinlich vor Verzückung zu schnurren beginnen. Wer lieber schnurren lässt, sollte die Anschaffung überdenken. Zum Preis der Kunststoffkatze gibt es bereits echte Birmakatzen. Die sehen dem Vorbild wesentlich ähnlicher, waschen sich selbst und haben ansonsten den Vorteil, dass sie für weniger als 10.000 Dollar am Tag aufstehen.

löw

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