

Auf Lamu, einer kleinen Insel im Indischen Ozean, nur wenige Hundert Meter von der Küste Kenias entfernt, scheint das ganze Jahr über die Sonne. Für den, der Freizeit hat, eine Freude, diejenigen, die arbeiten müssen, quälen das intensive Licht und die Hitze. Die einzige Möglichkeit, sich davor zu schützen - ein Hut.
Doch was macht man, wenn man keinen hat? Sich selbst einen gestalten, lautet die Antwort vieler Inselbewohner. Es sind allerdings keine gewöhnlichen Kopfbedeckungen, die dabei entstehen, sondern skurrile Kreationen. Ihnen zu Ehren veranstalteten der Fotograf Roland Klemp und der auf Lamu lebende Kunstmäzen Herbert Menzer 2010 erstmals das Shela Hat Festival. Seitdem versammelt es alle zwei Jahre Einheimische mit ihren Werken. Dabei werden die besten Hüte prämiert.
Durch Zufall stieß der Fotograf Peter Irungu auf das Festival und war fasziniert von den handgemachten Kopfbedeckungen. Gemeinsam mit drei Freunden porträtierte er einige der kreativsten Teilnehmer mit ihren Kreationen: Ein Hut sieht aus wie ein großer Fisch, ein anderer wie ein Chamäleon, manche wie abstrakte Kunstwerke.
Der größte Teil des Materials, das die Menschen verwenden, stammt aus Abfall oder natürlichen Materialien: aus Rohren, Knochen, Muscheln, Palmblättern, Plastik, Stoffen oder Korallen. "Die Menschen von Lamu sind leidenschaftlich daran interessiert, ihre Strände sauber zu halten, und sie wollen dies in den Hüten zeigen, die sie gemacht haben", sagt Irungu.
Er und seine Kollegen richteten ein tragbares Studio ein und ließen die Teilnehmer des Wettbewerbs dort vor einer schwarzen Leinwand Platz nehmen: Der Fokus sollte auf den Menschen und den Hüten liegen, nicht auf der Umgebung. Den bunten Rahmen um die Personen herum gestalteten sie in Anlehnung an die kunstvoll handgefertigten Holztüren, die in Lamu bekannt sind - ein Handwerk, das bereits seit Generationen weitergegeben wird.
Den ersten Platz bei dem Wettbewerb machte in diesem Jahr der Designer eines Hutes, der wie ein überdimensional großer Schmetterling aussieht und den man in eine Tasche umfunktionieren kann - er setzte sich gegen die anderen knapp hundert Teilnehmer durch. Die Kriterien der Jury: Kreativität, Originalität und Handwerkskunst der Kopfbedeckungen.
Beruflich stellt eigentlich niemand dort Hüte her, für die meisten ist es nur ein Hobby. Manche verkaufen ihre Exemplare an Touristen, Irungu selbst besitzt jedoch noch keinen: "Aber ich würde gerne zurückgehen und mir einen speziell für mich anfertigen lassen."
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Um sich vor der gleißenden Sonne zu schützen, gestalten die Bewohner von Lamu, einer kleinen Insel im Indischen Ozean, verrückte Kopfbedeckungen.
2010 gründeten der Fotograf Roland Klemp und der auf Lamu lebende Kunstmäzen Herbert Menzer das Shela Hat Festival. Dort werden seitdem alle zwei Jahre die besten Hüte prämiert.
Durch Zufall stieß der Fotograf Peter Irungu auf das Festival. Er war fasziniert von den handgemachten Kopfbedeckungen.
Er beschloss, gemeinsam mit drei Freunden die irrwitzigsten Kreationen abzulichten, und lud 2018 einige der Teilnehmer des Wettbewerbs in sein Studio ein.
Der größte Teil des Materials, das die Menschen verwenden, stammt aus Abfall oder natürlichen Produkten.
Die bunten Rahmen um die Personen herum gestaltete Irungu in Anlehnung an die kunstvoll handgefertigten Holztüren, die in Lamu bekannt sind.
Aus Federn, Kronkorken und Pappe gestaltete diese Frau ihren Hut -ein echter Hingucker.
Mit seinem Hut, der wie ein buntes Chamäleon aussieht, belegte Barak Kassem den dritten Platz beim Shela Hat Festival.
Ziel des Wettbewerbs ist es, den Einheimischen die Möglichkeit zu geben, ihren Einfallsreichtum und ihre Kreativität auszudrücken - und dafür finanziell belohnt zu werden.
Irungu selbst besitzt noch keinen Hut: "Aber ich würde gerne zurückgehen und mir einen speziell für mich anfertigen lassen."
100 Teilnehmer konkurrierten in diesem Jahr um den ersten Platz des Shela-Hat-Wettbewerbs. Die Kriterien der Jury: Kreativität, Originalität und Handwerkskunst.
Auch dieser Hut aus verschiedenen Naturmaterialien sieht sehr kunstvoll aus - wie bequem es ist, ihn zu tragen, bleibt fraglich.
Der erste Platz des Wettbewerbs ging an Faisal Salim. Seine Kreation: Ein Hut, der wie ein riesiger Schmetterling aussieht - und den man in eine Handtasche verwandeln kann.
Beruflich stellt eigentlich niemand auf Lamu Hüte her. Für die meisten ist es mehr ein Hobby. Doch manche Kreation wird an Touristen verkauft.
Irungu druckte die Fotos direkt vor Ort aus, so dass die Porträtierten einen Abzug mitnehmen konnten: "Ihre Freude darüber war unbeschreiblich."