

Rezept für veganen Chraime Was hier in der Soße schwimmt, ist kein Fisch
Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.
Auf den Speisekarten in meinem Lokal auf der Frankfurter Zeil habe ich fast alles so gelassen, wie es in meinem früheren Leben war. Nur im Kleingedruckten steht, dass es sich bei Burger, Würstchen, Käsesoße, Eis, Cappuccino um vegane Alternativen handelt. Sogar die Preise habe ich beibehalten, obwohl die pflanzlichen Zutaten etwas teurer sind. Die Gäste sollen sich nicht wundern, sondern davon überzeugen, dass alles genauso gut schmeckt.
Ein YouTube-Vortrag des Tierrechtsaktivisten Gary Yourofsky über Massentierhaltung sorgte vor vier Jahren dafür, dass ich von einem Tag auf den anderen mein Leben umstellte. Ich wollte nicht länger Teil dieser Industrie sein. Burger bereite ich jetzt zum Beispiel auf Erbsenproteinbasis zu. Scheint zu schmecken. Die Stammgäste sind geblieben, Vegetarier und Veganer dazugekommen. Im Kuli Alma, einem meiner beiden neuen Restaurants, serviere ich Klassiker aus meiner israelischen Heimat. Zu meinen Favoriten gehört der scharfe Fischeintopf Chraime. Mit den Tofubällchen ist das eine neue Form des Gerichts. Meiner Meinung nach schmeckt es so noch besser.
Restaurants: »Zeil-Kitchen«, Zeil 92, 60313 Frankfurt am Main und »Kuli Alma«, Zum-Jungen-Straße 10, 60320 Frankfurt am Main

Gute Gaben
Muss Konsum immer schlecht sein? Die neue Ausgabe der SPIEGEL-Stilbeilage hat Ideen für Weihnachtsgeschenke gesammelt, die man mit gutem Gewissen unter den Baum legen kann.
Außerdem: Drei Restaurant-Initiativen, die Geflüchteten neue Jobs bieten – und den Gästen überraschenden Gaumenschmaus.
Rezept für veganen Chraime
Für 4 Personen
Für die Soße:
20 g Knoblauch
10 g rote Chili
10 g grüne Chili
je 1 rote, gelbe, grüne Paprika
1 TL Salz
1 EL Gemüsebrühe-Pulver
10 g Kumin-Samen
1 gehäufter TL Zucker
1 EL Ras-el-Hanout-Gewürzmischung
1 gestrichener TL Koriander-Samen
10 g frischer Koriander
10 g Harissa
3 EL Olivenöl
1 kg geschälte, gehackte Tomaten aus der Dose
Für die Chraime-Kugeln:
500 g Naturtofu (weich)
200 g rote Zwiebeln
1 rote Paprika
1 EL Olivenöl
20 g Kurkuma
200 g Paniermehl
10 g Kumin
30 g Salz
25 g Knoblauch
30 g frischer Koriander
gehackte Petersilie
Zubereitung der Soße: Knoblauch und Chili in einen Standmixer geben und mixen. Eine halbe rote Paprika hinzugeben und mixen. Salz, Gemüsebrühe, Kumin-Samen, Zucker, Ras el-Hanout, Koriander-Samen, frischen Koriander und Harissa hinzugeben und eine weitere Minute mixen. Das Olivenöl in einen großen Topf geben und bei leichter Hitze die Masse hinzufügen, gelegentlich umrühren. 10 Minuten köcheln lassen. Restliche Paprika in Streifen schneiden und mit den Tomatenstücken in den Topf geben. 1 Stunde einköcheln lassen.
Zubereitung der Chraime-Kugeln: Alle Zutaten bis auf die Petersilie und das Paniermehl in den Standmixer geben und zu einer glatten Masse pürieren. In eine Schüssel geben und das Paniermehl hinzufügen. Aus der Masse Kugeln formen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei 180 Grad Umluft 20 Minuten backen. Die Soße in einen tiefen Teller geben, jeweils drei Chraime-Kugeln darauflegen und mit gehackter Petersilie servieren.