
Trashion: Diese Mode ist Müll
Mode aus Müll Trash chic
Für Marina DeBris mussten es immer Städte am Meer sein. Vom Bondi Beach in Australien zog sie nach Los Angeles, von der kalifornischen Küste nach Venedig und später nach Sydney. Doch egal, wo die Künstlerin lebte, am Strand bot sich ihr stets der gleiche Anblick: angeschwemmter Müll verschandelte die Natur. Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle landen jedes Jahr im Meer.
"Seitdem ich begonnen habe, den Müll einzusammeln, fiel es mir sehr schwer, einfach den Ozean zu genießen", erzählte Marina DeBris 2015 einem Interviewer des chinesischen Fernsehens. Außerdem habe sie nicht das Gefühl gehabt, mit ihrer Sammelei irgendetwas auszurichten. Also suchte sie nach einer Möglichkeit, wie sie die Beute ihrer Strandspaziergänge wiederverwenden und gleichzeitig auf das Problem aufmerksam machen könnte: "Trashion".
Das Wort ist eine Neuschöpfung aus den englischen Begriffen für Abfall (Trash) und Mode (Fashion) und beschreibt ziemlich genau, was die Umweltaktivistin macht, nämlich Müllmode. Das habe sich eines Tages so ergeben. Irgendwann sei einfach genug Müll in ihrer Garage herumgelegen, so DeBris.
Aus alten Tennisbällen und Beuteln für Hundeabfälle wurde ein Minikleid, ein anderes Dress war vor dem Recyclingprozess ein Fischernetz. Auch Plastiktüten eignen sich ganz hervorragend für ein zweites Leben als Kleidungsstück; Strohhalme und Plastikgabeln richtig verbunden ergeben ein schmuckes Korsett. Eine weggeworfene Sandform verwandelt sich in DeBris Händen zum schicken Pillbox-Hut.
Mit ihrer Arbeit bezwecke sie vor allem eins, sagt Marina DeBris, sie wolle ihren Mitmenschen klarmachen: "Der Müll, den wir erzeugen, kommt zu uns zurück und verfolgt uns."
Kein Problem, solange er das als Trashion tut.