Stiftung Warentest Diese E-Reader sind die besten

Lesen leicht gemacht: Die meisten E-Reader wiegen kaum mehr als 200 Gramm
Foto: praetorianphoto / Getty ImagesWer sich einen E-Book-Reader kauft, kann eigentlich kaum etwas falsch machen – außer er oder sie wählt ein veraltetes Modell oder das falsche System. Klingt absurd, ist aber so. In einem aktuellen Test von E-Book-Lesegeräten der Stiftung Warentest, erschienen in der »test«-Ausgabe 05/2022 und hier im Web nachlesbar , haben sieben von acht getesteten Modellen mit »Gut« abgeschnitten. Nur ein Modell wurde als lediglich »befriedigend« bewertet, das Pocketbook Basic 4. Zu alt, zu schlecht ausgestattet, zu teuer für das, was es kann, urteilten die Tester.
Gegen das Pocketbook spricht auch, dass es keine eigene Beleuchtung hat, man dafür im Dunkeln also eine Leselampe braucht. Das ist bei den Geräten von Amazon, Kobo, Tolino und dem Pocketbook Inkpad Color – dem einzigen mit Farbbildschirm – anders. Ihre Bildschirme werden bei Dunkelheit von integrierten LEDs beleuchtet. So kann man etwa im Zelt oder im Bett ohne Lampe lesen.
Einer ist der Ausdauermeister
Überhaupt sei die Qualität der Bildschirme meist sehr gut. Das liegt an der verwendeten E-Ink-Technik, die ganz anders funktioniert als Fernseher oder Computermonitore. Konstruktionsbedingt flackern solche Displays nicht, wirken ähnlich ruhig wie bedrucktes Papier. Das schont die Augen, sorgt dafür, dass sie beim Lesen nicht so schnell ermüden wie an anderen Bildschirmen.


Bei einigen E-Readern (hier ein Kindle Paperwhite) lässt sich die Lichtfarbe von kalten (l.) zu warmen Tönen anpassen
Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL / Matthias Kremp / DER SPIEGELZudem brauchen E-Ink-Displays bei Tageslicht kein zusätzliches Licht und verbrauchen dann nur beim Umblättern ein wenig Energie. Doch selbst wenn man die Beleuchtung einschaltet, halten sie bedeutend länger durch, als man es von Smartphones und Tablets gewohnt ist. Mit dem Kindle Paperwhite etwa seien »Lesezeiten von rund 130 Stunden drin«, schreiben die Tester (unseren Test dieses Modells finden Sie hier). Da kann die Konkurrenz nicht mithalten. Die geringste Ausdauer hat der Kobo Sage, bei dem schon nach 13 Stunden Schluss ist. Die anderen getesteten Geräte halten zwischen 19 und 26 Stunden durch.
Bitte spülen
Was außerdem zu beachten ist: Während man ein Buch problemlos in der Badewanne lesen oder neben dem Pool auf die Liege legen kann, sollte man das bei E-Readern nur tun, wenn sie ausdrücklich gegen Wasserschäden geschützt sind. Im Test der Stiftung Warentest gilt das für die beiden Varianten des Kindle Paperwhite, den Kobo Sage, den Kobo Libra 2 und den Tolino Vision 6.
Die Testexperten weisen allerdings darauf hin, dass man die Geräte nach einem unfreiwilligen Ausflug ins Bade- oder Meerwasser mit Leitungswasser abspülen sollte – was übrigens auch für wasserfeste Handys und Smartwatches gilt. Salz und Seifen könnten sonst Schaden anrichten.
Platz für Tausende Bücher
Weil Bücher überwiegend aus Buchstaben bestehen, brauchen sie nach heutigen Maßstäben kaum Speicherplatz. Die sechs Gigabyte (GB) des Paperwhite reichen Schätzungen zufolge für rund 2500 bis 4000 Bücher. Die mit 32 GB üppig bestückte Signature Edition dieses Modells dürfte demnach Platz für Zehntausende Werke bieten. Das ändert sich freilich, wenn man etwa Dokumente im PDF-Format oder Hörbücher auf die Geräte lädt, denn die brauchen weit mehr Speicherplatz als solche im Kindle- oder ePub-Format.
Womit wir bei der Kernfrage angelangt sind: Wollen Sie sich aus verschiedenen E-Book-Shops, wie denen von Thalia und Buecher.de, sowie öffentlichen Bibliotheken bedienen können oder sich voll auf Amazons Angebot verlassen? Denn wenn Sie sich für einen Kindle entscheiden, sind Sie auf Amazons Onlinebuchladen festgelegt. Zugegeben, der ist gut gefüllt und bietet auch viel fremdsprachliche Literatur. Aber er ist eben der einzige, aus dem sich die Kindle-Modelle bedienen.
Die Reader von Kobo, Tolino und Pocketbook hingegen kann man über Onlinebibliotheken sogar mit kostenlosen Leihbüchern versorgen. Wie das geht und aus welchen Quellen man sich sonst noch Lesestoff besorgen kann, erklärt die Stiftung Warentest in ihrem Testbericht .
Wegen seiner Ausdauer landete der Kindle Paperwhite darin auf dem ersten Platz. Noch besser hätte er abschneiden können, wäre er offen für das ePub-Format. Das sei beim Tolino Vision 6 besser, der mit derselben Note abschneidet (1,7), sich aber mit Büchern aus vielen Onlineshops und Bibliotheken füllen lässt. Auf Platz zwei steht der Kobo Elipsa. Mit 430 Euro ist er nicht nur das teuerste Gerät im Test, sondern hat auch den mit zehn Zoll größten Bildschirm. Am billigsten ist das Pocketbook Basic 4, das derzeit schon ab 77 Euro angeboten wird.