Akku-Saugwischer im Test Nur zwei machen einen Topmopp

Als Alternative zum Wischmopp gibt es moderne Akkuwischer. Die Stiftung Warentest hat sieben davon getestet. Nur zwei sind »gut« – und nur einer auch bezahlbar.
Schöner Schein: Ganz so leicht wie auf diesem Foto ist der Umgang mit den Testgeräten nicht

Schöner Schein: Ganz so leicht wie auf diesem Foto ist der Umgang mit den Testgeräten nicht

Foto: Kärcher

Um harte Böden aus Parkett, Dielen oder Fliesen sauberzubekommen, muss ab und an der Wischmopp ran. Wenn irgendwo Flecken zu sehen sind, sowieso, denn die bekommt auch der beste Staubsauger nicht weg. Doch moppen ist eine anstrengende, schweißtreibende Angelegenheit. Sogenannte Akku-Saugwischer sollen das leichter machen, weil elektrisch betrieben. Ob sie das auch schaffen, hat die Stiftung Warentest für die Ausgabe 05/2022 von »test« geprüft . Testbericht und -ergebnisse können auch online gelesen werden .

Einwandfreie Reinigungsfähigkeiten attestieren die Tester drei Modellen, dem Kärcher FC 7 Cordless Premium, dem Vorwerk Kobold VB100 mit Wischaufsatz SPB100 und dem Bissell Crosswave Cordless 2582N. Allerdings mussten die Wischmaschinen neben Flecken von Senf und Kaffee mit Sahne und Zucker auch ein gemeines Gemisch aus Öl und Ruß beseitigen, das extra für den Test angerührt worden war. Die übrigen vier Geräte kamen damit nicht ganz so gut klar, sodass die Experten deren Reinigungsergebnisse nur als »mittelmäßig« bezeichnen.

Gewaltige Preisdifferenzen

Besonders nervig: Manche hinterlassen beim Wischen einen dünnen Wasserfilm auf dem Boden, der bei regelmäßiger Nutzung unbehandelte Holzböden aufquellen lassen kann. Der im Gesamttest Saugwischer von Kärcher bekommt in diesem Test die Note »gut«, hinterlässt demnach keinen Wasserfilm auf dem Boden.

Saugwischen unter Möbelstücken: Mit den beiden Testsiegern klappt das offenbar recht gut

Saugwischen unter Möbelstücken: Mit den beiden Testsiegern klappt das offenbar recht gut

Foto: Kärcher

Im Übrigen erobert sich der FC 7 Cordless Premium seinen ersten Platz mit einer guten Reinigungsleistung, sehr guten Umwelteigenschaften und einer guten Handhabung. Der Kobold von Vorwerk kommt mit Flecken noch etwas besser klar, seine Handhabung bewerten die Tester aber nur als »befriedigend«. Zwischen den beiden laut Stiftung Warentest besten Saugwischern liegen allerdings auch einige Hundert Euro. Während für den Kärcher ein mittlerer Preis von 385 Euro angegeben wird, muss man für den Kobold 1000 Euro kalkulieren, wenn man ihn samt dem optionalen Wischaufsatz kauft, ohne den er nur ein Staubsauger wäre.

Geradezu wie ein Schnäppchen wirkt dagegen der mit der Note 2,6 (»befriedigend«) drittplatzierte Leifheit 11914 Regulus Aqua PowerVac, dessen Preis mit 199 Euro angegeben wird.

Von allein geht das nicht

Was die Tester dabei klarstellen: Ganz ohne Arbeit kommt man auch mit den elektrischen Saugwischern nicht zum sauberen Fußboden. Das liegt zum einen am massiven Aufbau der Geräte. Das leichteste Modell ist mit 3,3 Kilogramm geradezu ein Federgewicht, die meisten bringen fünf bis sechs Kilo auf die Waage. Die muss man zwar nicht stemmen, aber manchmal eben doch anheben. Bei manchen Geräten muss man sie auch bändigen, da die von Motoren angetriebenen Wischwalzen einiger Modelle die Apparate nach vorn oder zur Seite ziehen wollen.

Beim Vorwerk gilt das den Testern zufolge nicht. Dafür rütteln seine vibrierenden Putztücher die Bedienerin oder den Bediener kräftig durch. Nach einem Tag am Schreibtisch könnte man das womöglich gar als angenehm empfinden.

Hinzu kommt, dass die Frischwassertanks gefüllt und die Schmutzwassertanks regelmäßig geleert werden müssen. Das sorgt zumindest für regelmäßige Arbeitspausen, denn etwa beim Kärcher muss der Abwassertank »schon nach wenigen Minuten entsorgt werden«. Ganz einfach scheint das nicht zu sein, die Tester vergleichen den Tank dieses Modells mit einem Suppenteller, der sauber balanciert werden muss, will man die Drecksbrühe nicht verkleckern.

Immerhin: Die Akkus halten den Tests zufolge zwischen einer halben und einer Stunde, man muss die Geräte in den Entsorgungspausen also nicht zum Zwischenaufladen an die Steckdose hängen.

Anmerkung der Redaktion: In der ersten Version dieses Textes wurde der Kobold VB100 von Vorwerk als Zweitplatzierter bezeichnet. Tatsächlich liegt er mit der Note 2,1 gleichauf mit dem Kärcher FC7 Cordless Premium. Wir haben den Text entsprechend korrigiert.

mak
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