Nudellöffel, Pastazange und Spaghetti-Portionierer im Test Perfekt serviert

Immer lecker: Frische Pasta
Foto: MIXA Co. Ltd. / Getty ImagesNudeln kochen kann jeder, der sein Miracoli-Kochwasser nicht anbrennen lässt. Selbst handgefertigte Edel-Pasta aus den Bronzepressen italienischer Kleinmanufakturen gelingen mit der 100:10:1-Methode garantiert – pro 100 Gramm Nudeln 10 Gramm Salz und 1 Liter Kochwasser. Dennoch gibt es ein paar Küchenuntensilien, die einem das Pasta-Leben erheblich leichter machen können. Wir haben für Sie Nudellöffel, Pastazangen und Spaghetti-Portionierer getestet.
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Rösle Spaghettiheber Silikon

Stabil, schick, nicht sonderlich günstig: der Spaghettiheber von Rösle
Foto: Peter Wagner / foodbildDas perfekte al-dente-Kochen von eifreier Hartweizen-Pasta ist mithilfe der 100:10:1-Regel, der auf den Verpackungen aufgedruckten ungefähren Garzeiten und der Gabel-Gaumen-Probe kurz vor Ende dieses Zeitraumes fast schon ein Kinderspiel. Dagegen erweist sich das Portionieren der fertig gekochten Nudeln oft als kniffelige Aufgabe, bei der Kochschürze und Küchenboden eingesaut werden können.
Vor allem Lang-Formen wie Spaghetti, Tagliatelle und die teilweise mehr als einen halben Meter langen Lunghi, entwickeln beim Umheben von Topf auf die Essteller oft ein zickiges Eigenleben – egal, ob noch pur, oder schon mit Sauce.
Das ideale Werkzeug, um diese Aufgabe zu lösen, befindet sich am Ende des Armes eines jeden Pasta-Koches. Aber nicht jeder hat die dafür notwendigen, gegen Hitze unempfindlichen Hände. Manche versuchen, den Job mit einem Salatbesteck zu erledigen, doch die sicherste Lösung besteht in extra dafür konzipierten Küchenwerkzeugen, also einem Pastaheber mit gezacktem Löffelvorbau oder einer Nudelzange.
Der Spaghettiheber von Rösle ist der einzige seiner Art, der es in meiner Küche zum gern gesehenen und genutzten Dauergast gebracht hat. Seine Vorgänger landeten aus verschiedenen Gründen allesamt in der Grabbelkiste: zu instabil für größere Portionen mit schwereren Saucen, zu klein, zu wenig griffig für glitschige Pasta oder schlichtweg zu scharfkantig. Mit dem Rösle und seinen massiven, silikonbeschichteten Zähnen ist all das kein Thema mehr. Damit lässt sich sogar empfindliches, weil beschichtetes Kochgeschirr ohne Beschädigungsrisiko auskratzen.
Ein cleveres Detail: Die Ausfräsung am Löffelboden, die bei diesen Werkzeugen das unerwünschte Mit-Ausgießen von Kochflüssigkeit verhindert, ist hier so geschnitten, dass das Wasser zügig abläuft, aber keine Nudeln durchflutschen. Mit seiner Form und Beschichtung eignet er sich zudem auch für andere Pasta-Formen, wie Fussili, Penne und Farfalle. Selbst die in dieser Hinsicht besonders heiklen extrabreiten Pappardelle lassen sich mit ihm spritzfrei und zügig auf Teller drapieren. Darüber hinaus macht dieser Portionierer mit seinem edlen 18/10-Mattstahl-Finish an meinem Gadget-Hängegitter eine gute Figur.
Was ist das? Einer der solidesten Pasta-Portionierer auf dem Markt.
Wer braucht das? Jeder, der beliebige Nudel-Arten mit oder ohne Sauce zügig und spritzfrei auf Tellern verteilen will.
Was kostet das? Stabile Spaghettilöffel gibt es ab ca. 10 Euro, der Rösle kostet 30 Euro.
Alessi Spaghettizange 502

Nur für das Essen im kleinen Kreis geeignet: Spaghettizange von Alessi
Foto: Peter Wagner / foodbildNeben dem Portionierlöffel ist die Zange das beliebteste Werkzeug zum Umheben von Spaghetti und anderen langen, dünnen Pasta-Formen vom Topf oder der Pfanne auf die Essteller. Es gibt diese Tools in vielen Größen und Ausführungen, mit Silikon beschichtet oder glatt, mit eingebauter Feder oder – wie bei Alessi – mit der Eigen-Spannkraft des verwendeten Edelstahls, für die denn auch ein wenig Kraft in den Händen hilfreich ist.
Sie unterscheiden sich ebenfalls in der Frage, ob die Zähne ineinandergreifen oder frontal aufeinanderstoßen. Letzteres ist zu empfehlen, wenn man die Zange nicht nur für Pasta, sondern auch zum Bewegen von Bratgut wie Steaks, grobem Gemüse oder Burger-Pattys benutzen will.
Die Alessi hat verschränkt greifende Zähne, was sich bei der Arbeit mit Spaghetti extrem positiv bemerkbar macht – da flutscht nichts daneben. Selbst glitschige Saucen stören das sichere Arbeiten nicht. Mit 19 cm Gesamtlänge gehört diese Zange zu den eher zarten Exemplaren, was sie – zusammen mit dem edlen Hochglanzfinish und dem Alessi-typischen, schicken Italo-Design – zu einem Hingucker auf der festlich gedeckten Pasta-Tafel macht.
Für die Umheberei größerer Nudelmengen wie zum Beispiel in WGs, beim Catering oder in Großfamilien wäre eine längere und massivere Zange sicher die bessere Wahl. Grobmotorik, wie sie zum Beispiel beim Greifen von schweren Aufbackbroten aus dem Backofen oder dem Wenden großer Steaks in der Pfanne und am Grill angewendet werden muss, kann die zarte Alessi schon mal mit verbogenen Zähnen quittieren. Ihre Domäne sind Mengen bis vier Portionen und vor allem der stilvolle Auftritt bei Tisch. Ebendort immens praktisch: Am Griffende hat die Zange einen ovalen Fortsatz, der verhindert, dass sie vom Topfrand abrutscht, wenn man sie dort einhängt.
Was ist das? Ein schickes, vergleichsweise kleines Hilfsmittel zum Portionieren von Spaghetti & Co.
Wer braucht das? Alle, die gern im kleinen Kreis mit gefällig designtem Werkzeug stilvoll Pasta auf Teller verteilen wollen.
Was kostet das? Solide Spaghettizangen, die sich nicht gleich verbiegen, gibt es ab ca. fünf Euro, die Alessi liegt bei 14 Euro.
Karl Weis Spaghetti-Portionierer

Ich muss zugeben, dass ich den Sinn dieses Werkzeugs mit seinen drei bis fünf unterschiedlich großen Dosier-Ausfräsungen nie so richtig verstanden habe. Wenn ich wissen will, wie viel ungekochte Pasta ich für ein, zwei, oder vier Portionen in den Topf werfen muss, wiege ich die Nudeln ab. Das geht, wenn man eine vernünftige, flache und breite Küchenwaage benutzt, auch mit langen, schmalen Sorten wie Spaghetti, Linguine oder Bucatini, ohne dass sie quer über die Arbeitsfläche kullern.
Aber man lernt ja nie aus, weswegen ich mir den dreieckigen Portionierer von Karl Weis besorgt habe, der ein Loch mehr hat als fast alle seiner Artgenossen: Aussparungen für 0,5, 1, 2, 3 und 4 Portionen – und somit bestens für die allermeisten Pasta-Situationen in Kleinhaushalten geeignet.
Abgesehen davon, dass es eine ziemlich hakelige Angelegenheit ist, zum Beispiel das Eine-Portion-Loch unfallfrei (also ohne Nudel-Bruch) mit Spaghetti so zu füllen, dass es straff und lückenlos gestopft ist – was hilft mir dieses Küchen-Gadget, wenn ich andere Lang-Teigwaren zubereiten möchte?
Wir haben spaßeshalber fünf unterschiedlich dicke, aber gleichlange Nudelsorten erst mit der Lochfüllung portioniert und anschließend nachgewogen. Immerhin wogen die Standard-Spaghetti – in der Regel ca. 1,6 mm dick und von den meisten Herstellern unter der Stärkennummer 5 angeboten – aus dem Eine-Portion-Loch auf das Zehntelgramm genau 100 g, also die Mengenempfehlung bei der Verwendung als Hauptgericht.
Aber: Wie messe ich damit jene 80 Gramm Standard-Spaghetti ab, die im Rahmen der klassischen italienischen Menüfolge als ideal für die Verwendung als Primo Piatto empfohlen werden? Noch schwieriger wird es, wenn andere Sorten oder Spaghetti anderer Stärke gekocht werden sollen. Unser Nachwiegen ergab für je eine Lochfüllung dünner Capellini 110 Gramm, die flachen Linguine wogen 108 Gramm, die langen, aber bei der Hälfte gebogenen Trafilata al Bronzo 82 Gramm und die dicken Bucatini sogar nur 76 Gramm. Angesichts dessen plus der Unmöglichkeit, Spaghetti jenseits der 25-cm-Standardlänge damit abzumessen, blieb uns nichts anderes übrig, als dem Portionierer ein fröhliches Elvis-Liedchen zu singen: »Return To Sender«.
Was ist das? Ein Küchenhelfer, mit dem man Norm-Spaghetti (aber nur diese) vor dem Kochen ohne Küchenwaage korrekt portionieren kann.
Wer braucht das? Jeder, der ausschließlich 25-cm-Standardspaghetti kocht und vergessen hat, wo die Küchenwaage ist.
Was kostet das? Portionierer aus Edelstahl gibt es ab fünf Euro, dieser kostet 18 Euro, hat aber ein Maß-Loch mehr als üblich.