Backöfen im Test Wer nicht putzen will, schaut in die Röhre

Die Stiftung Warentest hat Backöfen untersucht, die Hersteller als selbstreinigend bezeichnen. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Backofenreinigung: Eine Pyrolyse-Funktion bewahrt nicht davor, mit dem Schwamm nachzuhelfen

Backofenreinigung: Eine Pyrolyse-Funktion bewahrt nicht davor, mit dem Schwamm nachzuhelfen

Foto: Kinga Krzeminska / Getty Images

Den Backofen putzen, das nervt. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »test«  haben die Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest elf Backöfen mit sogenannter Pyrolyse-Funktion getestet. Sie soll Fett und Speisereste im Backraum automatisch wegbrennen, was die Hersteller gerne als Selbstreinigungsfunktion bezeichnen. Nur: So richtig gut funktioniert das laut den Testerinnen und Testern nicht – auch nicht bei den am besten bewerteten Backöfen.

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Die beiden besten Öfen im Test, der Bosch HBG579BS0 und das Modell CF4M98062 von Constructa, werden trotz einer Gesamtnote von 2,2 nur mit »ausreichend« bewertet, was die Reinigung angeht. Die Pyrolyse-Funktion sei ein »verzichtbares Extra«, so die Stiftung Warentest. Unter anderen, weil solche Geräte oft teurer sind als Öfen ohne diese Technik. So kosten die Siegermodelle etwa 700 Euro, während der Preistipp, das Gorenje-Gerät BPS6737E14BG, mit einem Preis von etwa 490 Euro ähnlich gut backt und grillt – jedoch in der Kategorie Reinigung auch nur »ausreichend« abschneidet.

Selbstreinigungsfunktion kostet viel Energie

Für ihren Test haben die Expertinnen und Experten 90 Minuten lang bei 200 Grad Celsius Bratensaft, Teig und Marmelade im Ofen eingebrannt. Vor der Nutzung der sogenannten Selbstreinigungsfunktion empfehle fast jeder Hersteller, das Gerät händisch vorzuputzen. Also wurde nach dem Abkühlen sowohl per Hand als auch mit dem Pyrolyse-Reinigungsprogramm gearbeitet, doch »im Test blieben in vielen Öfen Verschmutzungen zurück«, schreibt die Stiftung Warentest. Trotz Lappen, Spüli und Backofenspray.

Zudem koste eine Selbstreinigung etwa 1,50 Euro bis 3 Euro für Energie, da die Öfen über mehrere Stunden auf fast 500 Grad Celsius aufheizen. Das erhitzt bei manchen Modellen die Backofentür so sehr, dass Berührungen schmerzhaft werden. Eltern sollten also darauf achten, dass ihre Kinder während der Pyrolyse den Backofen meiden.

Wer ein Auge auf den Energieverbrauch hat, für den haben die Testerinnen und Tester noch mehr schlechte Nachrichten: »Sparprogramme sparen kaum.« Bei besonderen Einstellungen sollen die Öfen längere Pausen beim Heizen lassen und erst nachheizen, wenn die Temperatur unter eine gewisse Grenze fällt. Doch so sparen die Testgeräte laut den Expertinnen und Experten nur durchschnittlich einen einzigen Cent Energiekosten gegenüber dem Normalmodus, wenn sie ein Kilo Schweinebraten garen.

Für Sparfüchse hat die Stiftung Warentest jedoch einen anderen Tipp: Kleine Portionen können günstiger (und schneller) in der Mikrowelle zubereitet werden.

Mehr Informationen sowie die kompletten Testergebnisse von elf Backöfen mit Pyrolyse können Sie bei der Stiftung Warentest nachlesen .

jml
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