Verschickungskinder in der Bundesrepublik Icon: Spiegel Plus »Ich hatte Todesangst. Dann verlor ich das Bewusstsein« Millionen Kinder wurden ab den Fünfzigerjahren in Erholungsheime verschickt. Viele kehrten schwer traumatisiert zurück. Ein Buch schildert nun schlimme Misshandlungen – samt Indizien für Experimente mit Contergan. Von Christoph Gunkel
Pharmaskandal Früherer Grünenthal-Chefjurist kritisiert Vorgehen der Conterganstiftung als "unsäglich" Die Conterganstiftung will Dutzenden brasilianischen Opfern der Firma Grünenthal lebenslange Entschädigungszahlungen streichen. Medizinrechtler Herbert Wartensleben hält das für falsch.
Pharmaskandal Conterganstiftung will 58 Opfern lebenslange Entschädigung streichen Seit Jahrzehnten erhalten Betroffene des Contergan-Skandals monatlich eine Entschädigung. Nach Informationen von SPIEGEL, NDR und SWR will die zuständige Stiftung diese Zahlungen nun für Dutzende Opfer einstellen.
Hormonmittel Duogynon Deutsche Opfer planen Strafanzeige wegen Mord Ist das Hormonmittel Duogynon schuld an Missbildungen bei Kindern, die in den Siebzigern geboren wurden? In Deutschland wollen Betroffene wieder vor Gericht ziehen. Der Pharmakonzern Bayer weist alle Vorwürfe zurück. Von Nicola Kuhrt
Arzneimittelskandal Contergan-Opfer bekommen höhere Renten Die Renten für Contergan-Geschädigte werden deutlich erhöht. Der Bundestag hat beschlossen, pro Jahr 120 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Das Opfernetzwerk bezeichnete die Anhebung als kleine Revolution.
Contergan-Skandal Staat übernimmt die Kosten Das Unternehmen Grünenthal muss nicht für die Contergan-Opfer zahlen - auch nicht, wenn die Renten steigen. Der Staat kommt auf. Aber was ist mit moralischer Pflicht des Aachener Pharmakonzerns?
Unzureichende Hilfe Contergan-Opfer fordern bessere Versorgung Sie kämpfen mit verschlissenen Gelenken und chronischen Schmerzen: Die Opfer des Contergan-Skandals sind nach einer aktuellen Studie in vielen Bereichen unterversorgt. Jetzt fordert der Opferverband ein neues Gesetz, um das Versorgungssystem zu verbessern.
Entschuldigung des Contergan-Konzerns "Leere Hülse und ein PR-Gag" Die Entschuldigung des Pharmaherstellers Grünenthal hat weltweit Empörung unter Contergan-Opfern ausgelöst. Sie kritisieren, das Unternehmen habe seine Schuld an dem menschlichen Leid immer noch nicht eingeräumt. Anwälte australischer Geschädigter bezeichneten die Geste gar als erbärmlich.
Entschuldigung im Contergan-Skandal 50 Jahre Schweigen "Entschuldigung" - dieses Wort findet Arzneimittelhersteller Grünenthal erst nach mehr als 50 Jahren. Wegen seines Schlafmittels Contergan kamen Tausende Kinder mit Behinderungen zur Welt. Der Geschäftsführer bat um Verzeihung für das lange Schweigen, Betroffene fordern Taten. Von Maria Marquart
Grünenthal Pharmafirma entschuldigt sich erstmals bei Contergan-Opfern Auf diese Nachricht mussten die Opfer 50 Jahre warten: Der Pharmakonzern Grünenthal hat sich erstmals offiziell für die Contergan-Katastrophe entschuldigt. Das Schlafmittel, 1957 auf den Markt gebracht, hatte weltweit rund 10.000 Kinder im Mutterleib schwer geschädigt.
Hormonmittel Duogynon Weitere Klage gegen Bayer gescheitert 50.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz wollte ein Lehrer vom Pharmakonzern Bayer erstreiten - weil er seine Körperbehinderung auf das Medikament Duogynon zurückführt. Die Klage hatte keinen Erfolg. Über die Wirkung des Präparats sprach das Gericht dabei nicht einmal.
Hormonmittel Duogynon Neue Klage gegen Pharmakonzern Bayer Ist das Hormonmittel Duogynon Schuld an Missbildungen bei Kindern, die in den Siebziger Jahren geboren wurden? Ein körperbehinderter Lehrer legt sich nun zum zweiten Mal mit dem Pharmakonzern Bayer an.
Hormonmittel Behinderter verliert Prozess gegen Bayer Schering Schwere Enttäuschung für viele Behinderte: Ein Mann, der den Pharmakonzern Bayer Schering verklagt hatte, hat vor Gericht verloren. Seine Mutter hatte ein Mittel zum Schwangerschaftstest eingenommen, das massive Nebenwirkungen gehabt haben soll. Doch der Fall sei verjährt, sagt der Richter.
Vorwürfe gegen Pharmakonzern Späte Revanche für einen fatalen Test Es ist ein ungleicher Kampf: Ein behinderter Mann legt sich mit dem Pharmagiganten Bayer Schering an. Seine Mutter hatte ein Mittel zum Schwangerschaftstest eingenommen, das wohl massive Nebenwirkungen hatte. Jetzt bekannt gewordene Briefe bringen den Konzern vor Gericht in Erklärungsnot. Von Udo Ludwig
Missbildungen Wieso Contergan so verheerend wirkte Es war der größte Arzneimittelskandal der Geschichte - seit dem Contergan-Desaster in den sechziger Jahren rätseln Forscher über die schädliche Wirkung der Substanz Thalidomid. Jetzt haben sie einen wichtigen Teil des gefährlichen Mechanismus entschlüsselt. Und setzen neue Hoffnung auf den Stoff. Von Cinthia Briseño
Historische Aufreger Skandal total Nackte Kinohelden, skrupellose Politiker, geldgierige Manager: Die Geschichte der Bundesrepublik ist auch eine Geschichte der Skandale. Jetzt werden die 20 größten Aufreger aus den vergangenen 50 Jahren in einer Ausstellung präsentiert. einestages zeigt die Höhepunkte.
Ein Mann mit Vergangenheit Doktor Contergan Dr. Heinrich Mückter leitete die Entwicklung von Contergan. Hinweise auf Missbildungen ignorierte er - ein Verhalten, dass er so ähnlich schon einmal gezeigt hatte. Doch im größten Pharmaskandal der Nachkriegszeit interessierte seine Vergangenheit nicht. Von Armin D. Steuer