Warnsysteme an Flüssen Mit Trommeln und Bechern gegen Hochwasser Die Welt rüstet sich gegen Flusshochwasser: EU-Forscher präsentieren eine Hightech-Anlage für den gesamten Globus. Doch Mosambik zeigt, dass es auch einfacher geht: Ein Warnsystem mit Bechern, Trommeln und Fahrrädern hat in dem afrikanischen Land schon Tausenden das Leben gerettet. Von Axel Bojanowski
Katastrophenschutz (5) Trittin will "Stress für die Wälder senken" Mehr Kompetenzen in der Flusspolitik verlangt Bundesumweltminister Jürgen Trittin im SPIEGEL-ONLINE-Interview. Verantwortlich für die Hochwasservorsorge an den großen Flüssen könne "nach Lage der Dinge nur der Bund" sein. Der Grünen-Politiker hofft dabei auf Unterstützung des Freistaats Bayern. Von Jochen Bölsche
Katastrophenschutz (4) Die Flut der bösen Tat Damit es zu einer mörderischen Hochwasserkatastrophe wie im August kommen kann, bedarf es dreierlei: extremer Niederschläge, versiegelter Landschaften und vieler Menschen, die zu dicht am Wasser bauen. Auch die dritte Voraussetzung ist in Deutschland voll erfüllt - dafür haben Geldgier und Gleichgültigkeit, Kompetenzstreit und kommunale Kungelei gesorgt. Von Jochen Bölsche
Nach der Flut ist vor der Flut (3) Das schwarze Dreieck schlägt zurück Keiner spricht mehr vom Baumsterben. Doch vor allem im Erz- und im Riesengebirge ist der Wald noch immer massiv durch Umweltgifte geschädigt. Im Quellgebiet vieler Elbzuflüsse haben die Forsten ihre Funktion als Wasserspeicher weitgehend eingebüßt - eine von vielen bislang übersehenen Hochwasser-Ursachen. Von Jochen Bölsche
Nach der Flut ist vor der Flut (2) Der Regenwurm als Katastrophenschützer Die prominentesten Fluthelfer in den Zeiten des Elbhochwassers hießen Gerhard Schröder und Jürgen Trittin. Der wohl unscheinbarste unter den Katastrophenschützern heißt Lumbricus terrestris. Doch die Verdienste des gemeinen Regenwurms um die Hochwasservorsorge scheinen nicht mehr so recht gefragt - und das hat schlimme Folgen. Von Jochen Bölsche
Nach der Flut ist vor der Flut (1) Millionen in den Sand gesetzt Die todbringenden Fluten waren kaum abgezogen, TV-Sender zeigten noch immer Politiker in grünen Gummistiefeln und schwitzende Helfer mit Sandsäcken - da dachten deutsche Hochwasserexperten schon an die nächste Flut. Und es befiel sie das Grauen. Von Jochen Bölsche
Jahrhundertflut Bilanz des Schreckens Die Bundesregierung hat jetzt eine erste Schadensbilanz der Jahrhundertflut gezogen. Demnach hat die Hochwasser insgesamt Schäden in Höhe von mindestens 22,6 Milliarden Euro verursacht - und den größten Katastrophenschutz-Einsatz in der Geschichte der Bundesrepublik ausgelöst.
Trittins Fünf-Punkte-Plan Flüsse sollen mehr Raum bekommen Mit einem Fünf-Punkte-Programm will die Bundesregierung den Schutz vor Flutkatastrophen verbessern. Überschwemmungsgebiete sollen künftig für Wohn- und Gewerbegebiete tabu sein.
Vorschlag Bundeswehr soll Flut-Hilfsgelder verteilen Erst mussten die Soldaten Dämme bauen, jetzt sollen Bundeswehr-Experten Hilfsgelder verteilen, bevor sie versickernBerlin -. Das schlägt Bundeswirtschaftsminister Werner Müller vor.
Hochwasser-Konsequenz Trittin will keinen Ackerbau mehr an Flüssen Vor der nationalen Flusskonferenz in Berlin hat sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) für mehr Überschwemmungsgebiete an Flüssen ausgesprochen - die allerdings nur als Wiesenflächen genutzt werden sollen.
Hochwasser-Hilfe Sachsen lässt angeblich 52 Millionen Euro schmoren Bei der versprochenen unbürokratischen Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe häuft sich die Kritik. In Sachsen soll die Weitergabe der Bundeshilfe massiv verzögert werden.
Beschwerde Den Kommunen läuft die Fluthilfe zu schleppend an Der deutsche Städte- und Gemeindebund beklagt sich über die langsame Auszahlung der Fluthilfe. Positive Nachrichten gibt es dagegen aus Sachsen-Anhalt: Nach Einschätzungen des Wirtschaftministeriums sind die Kosten der Hochwasserschäden insgesamt niedriger als erwartet.
Tourismus in Sachsen-Anhalt Hoteliers saufen ab So viele Weltkulturerbe-Stätten wie sonst nirgends in Deutschland drängen sich in Anhalt-Wittenberg. Obwohl vom Hochwasser nicht überflutet, will kaum ein Tourist sie besuchen - Hotels und Gaststätten stehen vor dem Aus.
Deichzerstörung Die Flut geht, der Staatsanwalt kommt In der Not gab es unter den Opfern der Jahrhundertflut nicht nur Solidarität. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Dörfler, die einen Deich aufgerissen haben. Ihre eigenen Häuser schützten sie damit - und ließen dafür andere Dörfer untergehen. Von Markus Becker
Hochwasserhilfe Warum Pakistaner in Sachsen-Anhalt Gulasch kochten Als in Ostdeutschland den Menschen das Wasser buchstäblich bis zum Hals stand, kamen Hilfsangebote selbst aus den ärmsten Ländern der Welt. Für das Dorf Prettin entpuppte sich einige Pakistaner als wahre Engel - unermüdlich pumpten sie Keller aus, füllten Tausende Suppenteller und spendeten obendrein Kleider im Wert von 200.000 Euro. Von Rüdiger Strauch
Hochwasser EU billigt Hilfsgelder Die EU-Außenminister machen den Weg frei für einen Fonds, der die Opfer der Hochwasserkatastrophe unterstützt.
Flutkatastrophe Druck auf Banken wächst Das Bundeswirtschaftsministerium will die Banken nach der Flutkatastrophe in die Pflicht nehmen. Sie sollen den betroffenen Betrieben mit Krediten zur Seite stehen. Ein erstes Treffen verlief erfreulich.
Flutopfer Soforthilfe für Unternehmen rollt an Für die vom Hochwasser geschädigten Unternehmen beginnt einen Tag nach Verabschiedung des Flutopfer-Solidaritätsgesetzes die Auszahlung der Soforthilfe. Bis zu 15.000 Euro können betroffene Firmen beantragen. Der Bund zahlt unter anderem 200 Millionen Euro Soforthilfe für geschädigte Unternehmen.
Jahrhundertflut Experten kritisieren Aufschiebung der Steuerreform Aus Expertenkreisen wird zunehmend Kritik an den Plänen der Bundesregierung laut, zur Finanzierung der Hochwasser-Folgen die zweite Etappe der Steuerreform zu verschieben. Für ifo-Chef Hans-Werner Sinn würde diese Maßnahme die ohnehin schon schlechte Stimmung in der Wirtschaft vollends eintrüben.
Hochwasser-Debatte Schröder gegen Hilfe "auf Pump" - Stoiber gegen Steuererhöhung Helfen wollen sie beide - nur das Wie ist völlig umstritten. Bundeskanzler Schröder und sein Herausforderer Stoiber haben sich in der Bundestagsdebatte über die Hochwasserhilfen heftig über die Finanzierung der Maßnahmen gestritten. Schröder will für die Verteilung der Mittel ein Politiker-Gremium berufen.