Erinnerungen ans Kriegsende: Mein Sommer 1945 - DER SPIEGEL

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Mein Sommer 1945

Prominente Zeitzeugen schreiben exklusiv, wie sie sich an das Kriegsende und die folgenden Wochen und Monaten erinnern.

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»Ich bin vor Heimweh beinahe zugrunde gegangen« - [M] DER SPIEGEL; Fotos: Dmitrij Leltschuk / DER SPIEGEL

Wer hebt denn so was auf? »Ich bin vor Heimweh beinahe zugrunde gegangen«

Als die Bomben fielen, musste ich meine Familie verlassen, allein im Zug unterwegs in ein fremdes Land, zu fremden Leuten. Das verfolgt mich bis heute. Die Schöpfkelle erinnert mich an den ersten Sommer im Frieden. Walter Schmidt erzählt, aufgezeichnet von Hauke Goos

»Dass wir Täter waren, ehe wir Opfer wurden, wurde uns erst langsam klar« - Daniel Reimann / dpa

Theo Sommer über das Kriegsende 1945 »Dass wir Täter waren, ehe wir Opfer wurden, wurde uns erst langsam klar« Von Theo Sommer

Der langjährige Chefredakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«, Theo Sommer, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. 2020 sprach er mit dem SPIEGEL über seine Erinnerungen an das Kriegsende und den Umgang mit der Schuld.

»Wo blieb das Schuldgefühl, das Bekennen, die Reue, verdammt noch mal?« - Jakob Schnetz und Janek Stroisch / DER SPIEGEL

Georg Stefan Troller erinnert sich an den Sommer 1945 »Wo blieb das Schuldgefühl, das Bekennen, die Reue, verdammt noch mal?«

Er war bei der Befreiung Dachaus dabei und stöberte in Hitlers Wohnung. Hier erzählt der Filmemacher Georg Stefan Troller, was er dabei fand und wie er die Deutschen nach Kriegsende erlebte. Ein Interview von Hauke Goos und Alexander Smoltczyk

»Ich sehe dieses Bild immer vor mir: wie wir gelaufen sind« - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Esther Bejarano »Ich sehe dieses Bild immer vor mir: wie wir gelaufen sind« Von Esther Bejarano

Die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano ist im Alter von 96 Jahren gestorben – im vergangenen Jahr schilderte sie im SPIEGEL ihre Erinnerungen an das Kriegsende.

»Nur fort vom Russen« - Fred Ramage / Getty Images

Annemarie Günther über den Sommer 1945 »Nur fort vom Russen«

Annemarie Günther, Tochter eines ostpreußischen Oberregierungsrats, war »Jungmädelführerin« und glaubte bis Kriegsende: »Unsere Soldaten halten die Grenze.« Auf einem Stück Papier notierte sie 1945, was sie stattdessen erlebte. Von Annemarie Günther

Warum mein Vater meiner Mutter Hitler-Unterricht gab - Horace Abrahams / Getty Images

Christian Schwarz-Schilling über den Sommer 1945 Warum mein Vater meiner Mutter Hitler-Unterricht gab

Musikkorps statt Westfront: Die Mutter hatte erreicht, dass der Vater als Komponist nicht Panzergrenadier werden musste. Überhaupt schien sie sehr einflussreich. Ihr größtes Geheimnis erfuhr Christian Schwarz-Schilling jedoch erst lange nach dem Krieg. Von Christian Schwarz-Schilling

»Eine Villa am See – dort erwarteten wir die Amerikaner« - Keystone-France / Gamma-Keystone via Getty Images

Gerhart Baum über den Sommer 1945 »Eine Villa am See – dort erwarteten wir die Amerikaner«

Die Lage sei höchst angespannt gewesen, so erinnert sich der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum an die Ankunft der US-Truppen, die er als Kind erlebte. »Die alten Nazis in der Polizeistation, der Ortsgruppenleiter, alle waren noch da.« Von Gerhart Baum

Ein »Führer-Blitzgespräch« – das einzige Lebenszeichen - Bettmann / Bettmann Archive

Alexander Kluge über den Sommer 1945 Ein »Führer-Blitzgespräch« – das einzige Lebenszeichen

Das Kriegsende erlebte Alexander Kluge als 13-Jähriger in Halberstadt. Der Filmemacher und Schriftsteller erinnert sich an seine frühe Karriere als Hamsterer – und ein kurzes Wiedersehen mit seiner Mutter. Ein Interview von Alexander Smoltczyk

Burkhard Hirsch über den Sommer 1945 Der Volkssturm löste sich auf wie Schnee in der Sonne Von Burkhard Hirsch

Die Amerikaner holten uns im Jeep ab. Mein Bruder und ich verbrachten einen Tag im "Roten Ochsen", dem hallischen Polizeipräsidium. Mein Vater verschwand für Jahre. Es war sein Glück.

Ich habe gesagt: In ein Lager? Nie wieder! - Dmitrij Leltschuk /laif

Auschwitz-Überlebende erinnert sich an den Sommer 1945 Ich habe gesagt: In ein Lager? Nie wieder! Von Erna de Vries

Als die Russen vorrückten, sind die anderen auf den Lastwagen gestiegen und mit den Amerikanern ins Auffanglager nach Lübeck gefahren. Ich blieb allein zurück. Und dachte: Was hast du gemacht?

"Ich habe gedacht, wir müssen uns jetzt um die Deutschen kümmern" - Janek Stroisch und Jakob Schnetz/ DER SPIEGEL

Alfred Grosser und sein Sommer 1945 "Ich habe gedacht, wir müssen uns jetzt um die Deutschen kümmern"

Im Mai 1945 arbeitet Alfred Grosser als Lehrer in Marseille - mit falschen Papieren und einer erfundenen Religionszugehörigkeit. Als sich die Nachricht vom Kriegsende verbreitet, kann er es zunächst nicht glauben. Aufgezeichnet von Britta Sandberg

Als ich wiederkam, hatte meine Mutter weiße Haare - Dominik Butzmann/ laif

Hans-Jochen Vogel über den Sommer 1945 Als ich wiederkam, hatte meine Mutter weiße Haare Von Hans-Jochen Vogel

Gibt es genügend zu essen? Ist die Wohnung noch zu retten? Wie geht es den Eltern? Wie sich Hans-Jochen Vogel an die Monate nach dem Kriegsende erinnerte.

Ich sehe dieses Bild immer vor mir: wie wir gelaufen sind - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Auschwitz-Überlebende über den Sommer 1945 Ich sehe dieses Bild immer vor mir: wie wir gelaufen sind Von Esther Bejarano

Ich dachte, meine Schwester Ruth sei erschossen worden, das wäre noch ein guter Tod gewesen. Aber das war nicht so. Sie war noch vor mir in Auschwitz.

Ich habe nicht gehorcht. Aber aus diesem Grund habe ich überlebt - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Martin Walser erinnert sich an den Sommer 1945 Ich habe nicht gehorcht. Aber aus diesem Grund habe ich überlebt Von Martin Walser

Ich war bei den Gebirgsjägern. Der Major unseres Haufens hat gebrüllt: »Ein deutscher Soldat ergibt sich nicht!« Da hat ein Leutnant zu mir und zwei anderen gesagt: »Das wird hier nichts mehr, wir hauen ab.«

Es roch sehr deutlich nach Blut - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Mein Sommer 1945 Es roch sehr deutlich nach Blut Von Brigitte Meese

Als das Frühjahr 1945 in den Sommer überging, verlor meine Mutter ihren Mut. Wir schliefen auf Matratzen in einem Krankenhauskeller in Danzig und wussten nicht mal, dass der Krieg vorbei war.

"Alle sagten: Lass uns bloß in Ruhe, wir wollen nicht wissen, was da war" - Janek Stroisch / DER SPIEGEL

Edzard Reuter über den Sommer 1945 "Alle sagten: Lass uns bloß in Ruhe, wir wollen nicht wissen, was da war"

Edzard Reuter erlebte das Kriegsende im Asyl in Ankara und kam dann mit seinem Vater, dem späteren Oberbürgermeister, nach Berlin. Wie nahm er die Deutschen wahr? Ein Interview von Alexander Smoltczyk

"Das waren meine letzten Schüsse im Zweiten Weltkrieg" - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Mein Sommer 1945 "Das waren meine letzten Schüsse im Zweiten Weltkrieg"

Der Rotarmist Nikolai Pudow war mit seiner Einheit an der Elbe, als Nazi-Deutschland kapitulierte. Hier erinnert er sich an die letzten Kriegstage, die Wochen danach und einen deutschen Bekannten namens Schulz. Von Timofey Neshitov

Wir aßen, was am Wegesrand wuchs - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Mein Sommer 1945 Wir aßen, was am Wegesrand wuchs Von Armin Mueller-Stahl

Mein Vater war schon 1939 in den Krieg eingezogen worden. Er hatte uns gesagt, wo wir uns treffen sollten, wenn ein Ende des Krieges absehbar sei. Den Ort Goorstorf an der Ostsee hatte er ausgesucht.

Manchmal spielten wir Kinder Bombenangriff - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

Mein Sommer 1945 Manchmal spielten wir Kinder Bombenangriff Von Marianne von Weizsäcker

Ich war ja noch sehr jung damals, im Mai 1945 bin ich 13 Jahre alt geworden. Meine Erinnerungen sind die eines Kindes. Wenn Sie meinen Mann noch fragen könnten - der wüsste viel mehr zu sagen.

In meiner Erinnerung riecht der Sommer 1945 nach Heu - Jakob Schnetz und Janek Stroisch/ DER SPIEGEL

75 Jahre Kriegsende In meiner Erinnerung riecht der Sommer 1945 nach Heu Von Wolf Schneider

Ich hatte mein großes Ziel erreicht und den Krieg überlebt. Es folgten ein langer Marsch und die übelste Schinderei meines Lebens.

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