5G-Mobilfunkstandard US-Behörden wollen schnelles Internet verzögern

Wegen akuter Sicherheitsbedenken bitten US-Verkehrsministerium und Luftfahrtbehörde die Telefonkonzerne, ihre Einführung von 5G zu verschieben. Sie befürchten Komplikationen für den Flugverkehr.
A340 im Landeanflug auf London

A340 im Landeanflug auf London

Foto: stonefaction photography / Getty Images

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg und der Leiter der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde FAA, Steve Dickson, haben die Telekomkonzerne AT&T und Verizon Communications aufgefordert, ihre geplante Einführung des 5G-Mobilfunks auszusetzen. Grund sind Sicherheitsbedenken der Luftfahrtindustrie. Man bitte die Mobilfunker, »die Einführung des kommerziellen C-Band-Dienstes für einen kurzen Zeitraum von nicht mehr als zwei Wochen über den derzeit geplanten Termin am 5. Januar hinaus zu verschieben«, heißt es in einem Brief der beiden Behörden.

Die FAA und US-Airlines hatten sich bereits mehrmals besorgt über mögliche Interferenzen von 5G mit empfindlicher Flugzeugelektronik wie Funkhöhenmessern geäußert. Auch die Flugzeugbauer Airbus und Boeing warnten kürzlich vor den »enormen negativen Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie« durch 5G.

Sowohl Verizon als auch AT&T teilten mit, sie hätten den Brief der US-Behörden erhalten und würden ihn prüfen. Die beiden Unternehmen hatten die Luftfahrtindustrie kurz zuvor beschuldigt, die Bereitstellung des C-Band-Spektrums als Geisel zu nehmen, bis die Mobilfunkindustrie zustimme, die Kosten für die Aufrüstung veralteter Funkhöhenmesser zu übernehmen.

Buttigieg und Dickson sagten, der kommerzielle C-Band-Dienst werde wie geplant im Januar beginnen, jedoch mit bestimmten Ausnahmen in der Nähe vorrangiger Flughäfen. Die FAA und die Luftfahrtindustrie würden diese identifizieren, während die FAA ihre Bewertung des Interferenzpotenzials von G5 abschließe. Damit werde die Aktivierung des 5G-Mobilfunks bis zum 31. März sichergestellt – sofern keine unvorhergesehenen Probleme aufträten.

sbo/Reuters
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