Absatzprobleme Jetzt warnt auch Dell
New York - Die Börsen in Tokio und Frankfurt ignorierten die neueste Gewinnwarnung aus den USA: Zwar ging die Umschichtung von Technologiewerten in defensive Werte weiter, doch ein Sturzflug war nicht in Sicht. Nach Intel, Apple und Xerox hatte Dell Computer am Mittwoch nach Börsenschluss als viertes großes US-Unternehmen Alarm geschlagen: Man werde den erwarteten Umsatz für das dritte Quartal und den erwarteten Gewinn für das vierte Quartal 2000 nicht erreichen.
Grund sei die schwache europäische Nachfrage. Der Verkauf an kleine Unternehmenskunden sei etwas hinter dem Plan zurückgeblieben, teilte das Unternehmen aus Austin/Texas mit. Die Nachfrage in den anderen Dell-Geschäftssparten sowie im asiatisch-pazifischen Raum sei hingegen sehr stark.
Der Umsatz wird im dritten Quartal drei Prozent unter Plan liegen. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal ist das aber immer noch ein Zuwachs von sieben Prozent. Falls die Schwäche andauern sollte, wird Dell im Gesamtjahr 32 Milliarden Dollar umsetzen. Das sind sieben Milliarden Dollar oder 27 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Märkte hätten Schlimmeres von Dell erwartet, sagte ein Händler der BHF-Bank in Frankfurt. Daher werde die Nachricht die deutschen Wachstumswerte nicht weiter torpedieren.
Dell will die Gewinnziele für das dritte Quartal erreichen, doch könne der Gewinn pro Aktie im vierten Quartal um ein bis zwei Cents unter dem bisherigen Ziel liegen.
Das Unternehmen betonte, die Umsatzzuwachsraten seien immer noch stärker als die der Gesamtbranche. Die Gewinnmargen seien ebenfalls stark.