Abwanderung Deutschland ist kein Traumland mehr
Wiesbaden - 155.000 Fortzüge von Deutschen ins Ausland registrierte das Statistische Bundesamt im vergangenen Jahr, wie die Behörde heute in Wiesbaden mitteilte. Das waren sieben Prozent mehr als noch 2005. Ins Ausland zog es vor allem Deutsche aus dem früheren Bundesgebiet und Berlin (143.000). Dagegen verließen nur 12.000 Deutsche die neuen Länder in Richtung Ausland.
Die Deutschen, die ins Ausland zogen, gingen vor allem in die Schweiz, die USA und nach Österreich. Allerdings konnten die Statistiker keine Angaben dazu machen, ob die Auswanderer auf Dauer oder nur für einen befristeten Zeitraum, etwa im Rahmen einer Auslandstätigkeit für ein deutsches Unternehmen, fortzogen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im Gegenzug insgesamt 662.000 Menschen nach Deutschland. Darunter waren neben 558.000 ausländischen Staatsbürgern auch 103.000 Deutsche, zu denen auch die Spätaussiedler gezählt werden. Gleichzeitig wanderten alles in allem 639.000 Menschen aus, darunter waren 484.000 Ausländer, die das Land verließen. Damit setzt sich die seit 2001 anhaltende, rückläufige Tendenz fort.
Gleichzeitig zogen im vergangenen Jahr 136.000 Menschen aus Ostdeutschland in die alten Bundesländer, während 82.000 die umgekehrte Richtung wählten. Die neuen Bundesländer verloren damit unter dem Strich 54.000 Menschen an den Westen.
sam/AFP/ddp