Affäre
Hausdurchsuchung bei Flugzeug-Motorenbauer Thielert
Der börsennotierte Flugzeugmotorenbauer Thielert gerät weiter unter Druck. Nachdem die Hamburger Staatsanwaltschaft vergangenen Herbst Ermittlungen wegen des Verdachts auf Kreditbetrug aufgenommen hat, ließen die Ermittler nun die Firmenräume durchsuchen.
Hamburg - Unternehmensgründer Frank Thielert bestätigt die Aktion. "Wir gehen davon aus, dass die sichergestellten Unterlagen zu unserer Entlastung beitragen werden", sagte er dem SPIEGEL. Die Räume der Thielert AG in Hamburg und Liechtenstein wurden am 27. Februar durchsucht.
Nach einer anonymen Strafanzeige steht Thielert seit Monaten im Verdacht, mit Scheinrechnungen seine Umsätze und damit auch seine Bonität geschönt zu haben.
Unternehmensgründer Thielert bestreitet dies. Vielmehr hat er seinem ehemaligen Investor Marco Hahn im Verdacht, hinter der Verbreitung von "Scheinbeweisen" zu stecken, um den Kurs der Thielert-Aktie zu drücken. Hahn soll Aktien aus einem Leihegeschäft veruntreut haben, die er nun angeblich billig zurückkaufen will, um der "bestehenden Lieferverpflichtung doch noch nachzukommen", schreibt Thielert in einer heute publizierten Pflichtmitteilung.
In diesem Zusammenhang sind bei den Staatsanwaltschaften in Hamburg und Kiel Verfahren anhängig. Hahn bestreitet alle Vorwürfe.