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Agnelli verkauft Beteiligungen

aus DER SPIEGEL 30/1976

Italiens bedeutendste Unternehmersippe, die Fiat-Familie Agnelli, stößt unrentable Geschäftszweige ab. So verkaufte Agnelli jetzt für 20 Milliarden Lire (61,6 Millionen Mark) die Mehrheitsbeteiligung an der Versicherungsgesellschaft Societé Assicuratrice Industriale (Sai) (Prämien-Einnahmen 1975: 244 Milliarden Lire) an den Chemie-Industriellen und Finanzmann Raffaele Ursini. Die Sai verbuchte 1975 rund 30 Milliarden Lire Verlust, hauptsächlich bei den Autoversicherungen. Vor der Transaktion hatte die Agnelli-Finanzierungsgesellschaft Ifi, zu der die Sai bislang gehörte, Fiat-Aktien zurückgekauft, die wiederum im Besitz der Sai waren. Italiens Wirtschaftsexperten vermuten, daß die Agnellis als nächstes die unrentable Kaufhaus-Kette Rinascente-Upim losschlagen wollen. Auch ihre Beteiligung an der Großraffinerie Isab auf Sizilien möchte die Agnelli-Gruppe loswerden und angeblich auch ihr beträchtliches Engagement im Verlagswesen reduzieren. Mit ihrer Zeitung »La Stampa«, der zweitgrößten Italiens, haben die Turiner Bosse derzeit nur Arger: Streiks verhinderten wochenlang das regelmäßige Erscheinen des Blattes.

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