Aktienaffäre NordLB prüft Klage gegen Credit Suisse

Fehlgeschlagene Aktiengeschäfte kommen die NordLB teuer zu stehen: Auf der Suche nach einem Sündenbock prüft das Geldhaus eine Klage gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse. Sie soll bei den Transaktionen eine Vermittlerrolle gespielt haben.

Düsseldorf - Finanziell und personell musste die NordLB bereits bluten: Wegen fehlgeschlagener Aktiengeschäfte trat bereits der verantwortliche Vorstand Jürgen Kösters von seinem Posten zurück. Die Aktienfehlkäufe hatten bei der NordLB zu Rückstellungen in dreistelliger Millionenhöhe geführt. Jetzt prüft die NordLB dem "Handelsblatt" zufolge eine Klage gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse.

Das Geldhaus soll bei den fehlgeschlagenen Transaktionen eine Vermittlerrolle übernommen haben. Die Schweizer Bank wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.

Händler der NordLB hatten im Auftrag eines Investors große Aktienpakete verschiedener Unternehmen zum Kaufpreis von insgesamt 234 Millionen Euro erworben. NordLB-Chef Hannes Rehm und Aufsichtsratschef Hartmut Möllring (CDU) - zugleich Finanzminister Niedersachsens - sollen laut "Handelsblatt" vor dem Landtagsfinanzausschuss jetzt erstmals eingeräumt haben, dass es sich bei dem Kunden um die Finanzgesellschaft Vatas gehandelt habe. Da diese offensichtlich nicht zahlte und die Credit Suisse ebenfalls die Zahlung verweigert haben soll, blieb die NordLB auf den umfangreichen Aktienpaketen sitzen.

Mit der Entscheidung über eine mögliche Klage gegen die Credit Suisse sei Ende des Monats zu rechnen, bestätigten Abgeordnete laut "Handelsblatt". Die NordLB selbst wollte sich dazu nicht äußern. Wirtschaftsprüfer sollen zuvor den gesamten Ablauf der Aktiengeschäfte unter die Lupe nehmen.

sil/Reuters

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren