Aktienmärkte in der Krise Börsianer gehen erschöpft ins Wochenende
Frankfurt - Beschwichtigende Worte von US-Finanzminister Henry Paulson zur Krise am US-Immobilienmarkt halten nicht, genauso wenig starke US-Wirtschaftsdaten. Letztendlich siegten die Pessimisten. Der Dax sank um 0,76 Prozent auf 7451,68 Punkte und büßte damit im Wochenverlauf insgesamt 5,4 Prozent ein. Im Tagesverlauf war das Börsenbarometer zeitweise bis auf 7373 Punkte gesunken. Der TecDax verlor 0,91 Prozent auf 891,24 Punkte. Nur der MDax stieg um 0,17 Prozent auf 10 552,31 Zähler.
Der Stoxx 50 für die 50 größten börsennotierten europäischen Unternehmen schloss 0,4 Prozent im Minus bei 3720 Punkten. Der Euro Stoxx 50 für die 50 größten börsennotierten Unternehmen der Euro-Zone verlor 0,2 Prozent auf 4244 Stellen. Die meisten der europäischen Aktienbörsen gaben den vierten Handelstag in Folge nach.
Besonders unter Druck blieben zum Wochenschluss die Finanzwerte. "Die Banken sind der Schutzengel der Märkte, geht es den Banken schlecht - geht es allen schlecht", sagte Fondsmanager Boris Boehm von Nordinvest. In London verloren die Titel der Royal Bank of Scotland 1,3 Prozent. In Zürich gaben die Papiere von Julius Bär trotz eines Gewinnsprungs im Halbjahr 1,9 Prozent nach. In Frankfurt büßten die Aktien der Postbank 2,6 Prozent ein.
Auch die US-Börsen verbuchten nach der Talfahrt des Vortags, die den Börsenwert der im S&P-500-Index notierten Unternehmen um 300 Milliarden Dollar reduziert hatte, heute weitere Verluste. Die drei Hauptindizes lagen zeitweise mehr als ein Prozent im Minus. Zuvor hatten mehrfache Richtungswechsel der Marktentwicklung die Nervosität der Investoren offenbart.
Der Dow Jones fiel im Verlauf um 0,75 Prozent auf 13.372 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,79 Prozent auf 1470 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq büßte 0,91 Prozent auf 2575 Punkte ein. Am Donnerstag hatten alle drei Marktindikatoren zeitweise mehr als drei Prozent verloren und den Handel mit den zweithöchsten Verlusten seit Jahresbeginn beendet.
Ausgelöst wurde der Kurssturz an den Aktienmärkten gestern von der Immobilienkrise in den USA. Nach einem erneuten Anstieg des Ölpreises und erneut schlechten Nachrichten vom Häusermarkt in den USA zogen die Anleger die Notbremse.
ase/Reuters