Weniger Zucker im Müsli, weniger Salz auf der Pizza Aldi Süd will gesünder werden

Einkaufswagen in einer Aldi-Filiale
Foto: Federico Gambarini / DPADer Discounter Aldi Süd will nach eigenen Angaben deutlich weniger Salz und Zucker in seinen Produkten anbieten. Die Rezepturen von Müslis und Pizzen seien bei den Eigenmarken bereits angepasst worden, sagte das Unternehmen. Bis Ende 2025 soll es weitere sechs Produktgruppen treffen, Aldi Süd orientiert sich dabei an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Müslis enthalten laut Aldi Süd bereits jetzt 20 Prozent weniger Zucker als vor der Umstellung, bei Pizzen sei der Salzgehalt um 15 Prozent reduziert worden – nur am Preis soll sich nichts ändern. »Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rezeptoptimierung und der Einhaltung der WHO-Nährwertprofile für Kinderprodukte«, sagte das Unternehmen. Außerdem sollen bis Sommer 2024 alle Eigenmarken mit der Lebensmittelampel Nutri-Score gekennzeichnet werden.
Insgesamt will sich Aldi Süd mit den Änderungen ein nachhaltigeres Image aufbauen. So möchte der Discounter bis Ende 2024 über das Jahr verteilt 1000 pflanzenbasierte Produktsorten als Alternativen zu Fleisch anbieten. Auch biologischer soll das Angebot werden, indem 25 Prozent des Bio-Standardsortiments bis Ende 2024 auf Naturland umgestellt werden.
Foodwatch begrüßt Änderungen
Die Verbraucherorganisation Foodwatch war von den Ankündigungen zunächst enttäuscht. Aldi Süd bleibe damit hinter den Plänen von Konkurrent Lidl zurück, erklärte Luise Molling von Foodwatch. »Zwar will Aldi Süd für einige Produktkategorien wie Cerealien und Joghurts die Rezepturen an die WHO-Nährwertvorgaben anpassen – anders sieht es jedoch bei Süßigkeiten oder Limonaden aus, die laut WHO überhaupt nicht an Kinder beworben werden sollten.«
Lidl hatte erst im Januar mitgeteilt, grundsätzlich nicht mehr aktiv für ungesunde Kinderlebensmittel wie zuckrige Cornflakes oder Schokopudding werben zu wollen. Bis Ende 2025 will Lidl zudem nur noch Lebensmittel mit Kinderoptik auf der Verpackung seiner Eigenmarken verkaufen, wenn sie die WHO-Kriterien für gesunde Lebensmittel erfüllen. Ausnahme sollen Aktionsartikel zu Weihnachten, Ostern und Halloween bleiben.
Später relativierte Foodwatch seine Kritik. Aldi Süd habe versichert, die Werbeschranken »auch auf Limonaden und Süßigkeiten anzuwenden«, sagte ein Foodwatch-Sprecher. Man begrüße den Schritt. »Sollte dies zutreffen, gehen die Pläne genauso weit wie die von Lidl.«
Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Text um eine weitere Stellungnahme von Foodwatch ergänzt, in der die ursprüngliche Kritik revidiert wird.