Wegen hoher Lebenshaltungskosten Aldi zahlt Angestellten ab Juni mindestens 14 Euro pro Stunde

Nicht nur die britischen Handelsketten haben erkannt, dass die Inflation zur Belastung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird. Auch deutsche Discounter ziehen jetzt Konsequenzen.
Logo von Aldi Süd: Deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn

Logo von Aldi Süd: Deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn

Foto: Michael Gstettenbauer / imago images

Der Discounter Aldi erhöht den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland ab Juni von 12,50 auf 14 Euro. Die Handelskette reagiere damit auf die aktuelle Welle von Preissteigerungen, teilte Aldi Süd am Dienstag mit. »Alles wird aktuell teurer, und das spüren natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.« Auch das Schwesterunternehmen Aldi Nord hebe den Mindestlohn im Gleichschritt an, sagte ein Firmensprecher. Zuvor hatte die »Lebensmittel Zeitung« darüber berichtet.

Der Mindestlohn bei Aldi liegt damit auch künftig deutlich über dem erst im Juli 2022 auf 10,45 Euro steigenden gesetzlichen Mindestlohn. Auch Konkurrent Lidl hat in den vergangenen Jahren regelmäßig den Mindestlohn angehoben. Die Lohnuntergrenze bei dem Neckarsulmer Discounter liegt derzeit bei 12,50 Euro.

In Großbritannien reagieren zwei der größten Einzelhändler nicht nur mit Lohnerhöhungen auf die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten, sondern auch mit Preissenkungen. Die Kette Morrisons reduziert bei mehr als hundert Hauptprodukten die Preise, wie die Fachzeitschrift »The Grocer« berichtete. Zugleich erhöht die Nummer vier im britischen Markt die Löhne um 4,5 Prozent.

Wettbewerber Asda will ähnliche Schritte einleiten. »Umfassende Schritte« sehen demnach Preissenkungen von durchschnittlich zwölf Prozent für eine Reihe von frischen Lebensmitteln, aber auch Reis, Nudeln, Erfrischungsgetränke und Tiefkühlprodukte vor. Außerdem will die britische Nummer drei die Löhne von 120.000 Beschäftigten, die auf Stundenbasis bezahlt werden, von Juli an auf 10,10 Pfund pro Stunde erhöhen – das sind 60 Pence mehr als der gesetzliche Mindestlohn für über 23-Jährige. Geplant seien auch Bonuszahlungen sowie weitere finanzielle Leistungen, berichtete »The Grocer«.

mik/dpa-AFX
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren