Alitalia-Streik
Berlusconi wirft Linken Verschwörung vor
Bei der italienischen Airline Alitalia geht seit Tagen nichts mehr. Das Bodenpersonal protestiert mit einem wilden Streik gegen Ausgliederungspläne. Nun schaltet sich Ministerpräsident Silvio Berlusconi ein.
Rom - Berlusconi bezeichnete den Ausstand heute als eine Verschwörung der Linken vor der Parlamentswahl im April. Er traf sich kurz mit Gewerkschaftern, um über den Sanierungsplan für die angeschlagene Fluglinie Alitalia zu diskutieren. Ein weiteres Treffen wurde für den 1. Februar vereinbart. Ein Arbeitnehmervertreter sagte nach dem Gespräch, die Gewerkschaften würden die Streikenden zur Mäßigung auffordern.
Teile des Alitalia-Bodenpersonals befinden schon fast eine Woche in einem wilden Streik. Die Beschäftigten protestieren gegen die Ausgliederung der Bodendienste aus dem Unternehmen. Auf Kritik stößt insbesondere der geplante Abbau von rund 3700 Stellen. Die großen italienischen Gewerkschaften unterstüzen den Ausstand nach eigenen Angaben nicht.
Die Arbeiter begannen ihren Ausstand am vergangenen Donnerstag. Auch heute drohten mehr als 200 Flüge auszufallen. Bereits gestern waren 170 Flüge gestrichen worden, am Montag waren 250 Verbindungen ausgefallen.
Der Arbeitskampf dürfte auch die Finanzen der defizitären Gesellschaft weiter belasten. Die italienische Regierung warnte Anfang der Woche vor einem drohenden Zusammenbruch. Würden die Streiks fortgesetzt, gehe es für Alitalia geradewegs in den Konkurs, hatte Arbeitsminister Roberto Maroni der Zeitung "La Repubblica" gesagt.
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