Alterssicherung 600.000 Ostdeutsche haben Lücken auf ihrem Rentenkonto

Die Suche ist aufwendig, langwierig und manchmal schlicht zu teuer: Immer noch fehlen 600.000 Ostdeutschen die vollständigen Angaben für ihr Rentenkonto. Es geht vor allem um Ausbildungs- und Beschäftigungszeiten, die während der DDR stattgefunden haben.

Dresden - Bei jedem zehnten Versicherten fehlen die Nachweise über Ausbildungs- oder Beschäftigungszeiten in der früheren DDR, die zur Rentenberechnung notwendig seien, heißt es in einem Bericht der "Sächsischen Zeitung". Sie beruft sich dabei auf die Deutsche Rentenversicherung Bund. "Obwohl die Frist zur Aufbewahrung von Lohnunterlagen der DDR verlängert worden ist, wird es immer schwieriger, die Nachweise zu finden", sagte Sprecherin Martina Schöbel der Zeitung.

Auf die Aufforderung, das Konto klären zu lassen, reagierten einige Versicherte außerdem nicht, sagt Schöbel weiter. Manche hätten keine Zeit, seien im Ausland oder schreckten vor den vielen Formularen zurück. "Oder aber sie denken, das hat alles noch viel Zeit." Außerdem würden die Archive, in denen Lohnunterlagen aus der DDR aufbewahrt werden, immer öfter Gebühren für ihre Auskünfte verlangen. Ein lückenloses Rentenkonto ist allerdings nicht nur für die Berechnung der Rente, sondern auch für den Beginn einer Selbständigkeit oder bei Ansprüchen auf Hinterbliebenenrente wichtig.

sam/dpa/ddp

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