Düstere Prognose Merkel sieht schwarz für deutsche Autoindustrie

Bei einem Treffen mit ihren Kollegen aus der EU schnitt die Kanzlerin nach SPIEGEL-Informationen ein heikles Thema an: den absehbaren Niedergang einer deutschen Vorzeigebranche.
Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen

Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen

Foto: © Michael Dalder / Reuters/ REUTERS

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) räumt der deutschen Automobilindustrie offenbar keine guten Überlebenschancen ein. Beim Europäischen Rat Ende Juni malte sie nach Informationen des SPIEGEL die Zukunftsaussichten von Deutschlands wichtigstem Industriezweig mit rund einer Million Beschäftigten in düsteren Farben. Jeder wisse, dass die Autoindustrie in ihrer heutigen Form nicht überleben werde, erklärte Merkel nach Angaben von Teilnehmern im Kreis der übrigen Staats- und Regierungschefs. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Alle betroffenen Länder sollten sich darauf vorbereiten und bereit sein, "die Umstrukturierung unserer Autoindustrie in den kommenden Jahren zu begleiten und zu kompensieren", sagte die Kanzlerin. Das falle aber zunehmend schwer, wenn China systematisch vielversprechende Neugründungen aus dem Hochtechnologiebereich aufkaufe. So verliere Deutschland Wettbewerbsvorteile, sagte Merkel in der Debatte, bei der es um Schutzmaßnahmen gegen China ging.

Merkels düstere Einschätzung zur Zukunft der deutschen Automobilindustrie steht in auffallendem Kontrast zum Wahlprogramm von CDU und CSU. Darin erklären die beiden Schwesterparteien ihren Willen, "dass die deutsche Automobilindustrie auch künftig ihre Weltmarktstellung behauptet". Deutschland solle führend werden bei der Produktion alternativer, umweltfreundlicher Antriebe.

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