Angriff auf die Ukraine Moskauer Börse verliert fast die Hälfte an Wert

Börsenkurse in Moskau
Foto: Mikhail Tereshchenko / ITAR-TASS / IMAGONach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben sich Anleger im großen Ausmaß vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag zwischenzeitlich um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein, erholte sich danach aber wieder. Am Morgen war der Handel zunächst ausgesetzt worden.
Anleger blicken vor allem auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Die geplanten Schritte werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.
Die russische Notenbank will unterdessen dem taumelnden Rubel unter die Arme greifen. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. So wurde etwa die Liste von Sicherheiten, die gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus wurde zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes angekündigt.
Deutsche Anleihen steigen stark
Auf die hohen Unsicherheiten reagierte der deutsche Anleihemarkt mit starken Gewinnen. Am Donnerstagmorgen zog der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um etwa ein Prozent auf 167,64 Punkte an. Im Gegenzug brachen Europas Aktienmärkte ein.
Am Donnerstagmorgen ordnete der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff der Ostukraine offiziell an. US-Präsident Joe Biden, die westlichen Verbündeten und die Nato verurteilten Putins Vorgehen scharf und kündigten weitere Sanktionen an. Russland hat nach den Worten von Biden »vorsätzlich« einen »Krieg« gegen die Ukraine begonnen.