Arbeiten im Ausland
Deutschland exportiert Bauarbeiter, Köche und Kellner
Die Konjunktur hat sich im vergangenen Jahr erholt, die Arbeitslosenzahl sinkt - dennoch suchten rund 9500 Deutsche 2010 ihr berufliches Glück in der Fremde. Besonders gefragt im Ausland waren Baukräfte, Köche und Kellner made in Germany.
Job im Ausland: Ein deutscher Kellner in der Schweiz
Foto: dapd
Bonn - Die deutsche Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten gut erholt und kräftig zugelegt, dennoch suchen immer noch viele Bundesbürger ihr berufliches Glück im Ausland: Baukräfte, Köche und Kellner sind 2010 am häufigsten in Auslands-Jobs vermittelt worden.
Rund 3000 Bundesbürger aus diesen drei Berufsgruppen brachte die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der
(ZAV) bis November in Firmen im Ausland unter. Am häufigsten gingen demnach Baukräfte über die Grenzen (15,5 Prozent), wie die ZAV mitteilte.
Die Gesamtzahl der Auslandsvermittlungen ging während des kräftigen Aufschwungs leicht zurück: Insgesamt verhalf die ZAV 9493 Menschen zu Jobs in der Fremde, im Vorjahreszeitraum waren es knapp vier Prozent mehr gewesen. In fast allen Fällen war der Gang ins Ausland der Weg aus der Arbeitslosigkeit: 93 Prozent der Vermittelten waren zuvor ohne Job, darunter bezog knapp jeder Vierte in Deutschland Hartz IV (23 Prozent).
Die beliebtesten Länder sind wie schon 2009 die deutschsprachigen Nachbarn Schweiz (26,6 Prozent aller Auslandsvermittlungen) und Österreich (25,9 Prozent). Es folgen die Niederlande (15,7 Prozent) und dann mit großem Abstand Großbritannien, Dänemark und Spanien. "Deutsche Arbeitnehmer sind im Ausland weiter gefragt - auch weil die deutsche Ausbildung einen hohen Stellenwert hat", sagte ZAV-Direktorin Monika Varnhagen.
Vor allem Jüngere wagten den Schritt in einen ausländischen Job: 63 Prozent waren unter 40, nur 13 Prozent über 50. Männer tun sich mit dem Gang über die Grenze offensichtlich leichter: 71 Prozent der Vermittelten sind männlich.
Berufe mit Chancen im Ausland sind laut Rangliste auch Bau-, Raumausstatter und Polsterer, Maler und Lackierer sowie Hotelfachleute. Die vielleicht ausgefallenste Vermittlung 2010 war ein Hundeschlittenführer: "Den konnten wir in einem Husky-Camp in Kirkenes in Nord-Norwegen unterbringen", sagte Varnhagen.
Die ZAV in Bonn hilft vor allem Arbeitslosen und Menschen in saisonal geprägten Jobs bei einem Wechsel ins Ausland. Die Agentur berät Arbeitnehmer wie Arbeitgeber.