Arbeitsminister Hubertus Heil: »Wo immer möglich Homeoffice anbieten«

Die neue Mutante des Coronavirus wirkt sich auch auf die Arbeitswelt in Deutschland aus: Minister Hubertus Heil plädiert dringend für mehr Homeoffice – das sei eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität.

Hubertus Heil

Foto: Britta Pedersen / dpa

Sein SPD-Kollege Karl Lauterbach hat sich gerade erst zu neuen Vorgaben im Gastronomiebereich positioniert, nun hat auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) einen Vorschlag für Maßnahmen im Kampf gegen die Coronakrise vorgelegt.

Er erwartet von den Corona-Beratungen von Bund und Ländern an diesem Freitag noch einmal Hinweise für ein verstärktes Arbeiten im Homeoffice in Deutschland. »Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten noch einmal sehr, sehr deutlich machen werden, welche Regeln schon gelten und einzuhalten sind«, sagte Heil der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. »Dazu gehören auch die Vorgaben zum Homeoffice.«

Heil erinnerte daran, dass im Infektionsschutzgesetz geregelt sei, dass Homeoffice angeboten und auch wahrgenommen werden müsse, wo es möglich sei. Seitdem werde Homeoffice auch wieder stärker genutzt. »Aber da ist noch Luft nach oben«, sagte Heil. »Deshalb ist jetzt der klare Appell an die Unternehmen, wo immer möglich Homeoffice anzubieten und die klare Aufforderung an die Beschäftigten, wann immer möglich von zu Hause zu arbeiten.«

Es gelte jetzt noch einmal, soziale Kontakte zu reduzieren und damit auch einen Beitrag für die Gesellschaft gegen die Ausbreitung des Virus zu leisten.

»Im vergangenen Frühjahr haben wir mit der Regelung zum Homeoffice einen signifikanten Beitrag geleistet, die Infektionen zu senken – damals noch nicht mit Omikron«, sagte Heil. »Umso mehr ist dies jetzt mit der ansteckenderen Variante nötig.«

Heil appelliert an die »ökonomische Vernunft«

Heil betonte: »Wir müssen weiter die Kontakte reduzieren, auch um das gesellschaftliche Leben und die Schulen offen halten zu können.« Homeoffice sei in der momentanen Lage nicht nur eine Frage der Eigenverantwortung, sondern auch der gesellschaftlichen Solidarität. »Und es ist eine Frage der ökonomischen Vernunft, damit wir unsere Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt gut durch den Winter bringen können.«

Der SPD-Politiker betonte: »Klar ist aber auch: Langfristig wird uns nur Impfen helfen.« Deshalb sei sein dringender Appell, dass man sich impfen lasse. »Wir weiten dazu die Angebote auch weiter massiv aus, so beteiligen sich mittlerweile auch viele Jobcenter an der Impfkampagne.«

Bei ihrer ersten Videoschalte nach dem Jahreswechsel wollen die Ministerpräsidenten ab 13 Uhr mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die stark steigenden Infektionszahlen und weitere Schutzmaßnahmen beraten.

jok/dpa