Arena-Premiere-Kooperation Kartellamt nennt Bedingungen

Nach dem Veto des Kartellamts liegt die Kooperation der Pay-TV-Sender Arena und Premiere beim wichtigen Thema Bundesliga auf Eis. Nun hat das Amt zum ersten Mal Voraussetzungen für seine Zustimmung genannt.

Frankfurt am Main - "Die Zusammenarbeit zwischen den beiden einzigen Konkurrenten könnte den Wettbewerb auf diesem Markt wieder aushebeln", sagte Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Eine Freistellung ist nur dann möglich, wenn es zu Effizienzgewinnen kommt und die Kunden daran angemessen beteiligt werden."

Die Prüfung der Zusammenarbeit beider Sender werde womöglich über den 31. Mai hinaus dauern.

Arena und Premiere hatten Anfang Februar eine weit reichende Vertriebskooperation vereinbart. Die Arena-Muttergesellschaft Unity Media sollte in diesem Zuge knapp 17 Prozent an Premiere erhalten. Wegen Bedenken des Kartellamts legten die beiden Pay-TV-Anbieter die Vereinbarung in der vergangenen Woche jedoch zumindest in Teilen auf Eis.

Das Bundeskartellamt sei offen für Lösungsvorschläge beider Unternehmen, sagte Heitzer, ohne konkreter zu werden.

In der vergangenen Woche hatte Premiere   die Vermarktung des Bundesliga-Angebots über Satellit bis auf Weiteres gestoppt. "Die Prüfung durch das Kartellamt ist langwieriger und umfassender als erwartet. Durch die Aussetzung der Vermarktung gewinnen alle Beteiligten den nötigen Spielraum, die Transaktion detailliert zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen", sagte Premiere-Chef Georg Kofler. Premiere und Arena seien bemüht, die Bedenken so schnell wie möglich auszuräumen. Bis Ende Mai solle ein "kartellrechtlich unbedenkliches Modell" der Kooperation entwickelt werden.

An der Börse zeigte man sich entsetzt. Kein Wunder - der Pakt ist für Premiere wichtig. Mit ihm soll eine der schwersten Krisen der Firmengeschichte überwunden werden: Arena hatte Premiere zuvor die Übertragungsrechte für die Bundesliga bei einer Auktion weggeschnappt. Erst durch das Bündnis schien die Möglichkeit, das Angebot deutschlandweit aufrechtzuerhalten gesichert.

itz/ase/Reuters

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