Antwort des Bundesarbeitsministeriums Jeder vierte Mieterhaushalt ist armutsgefährdet

Mieter haben nach wie vor ein höheres Armutsrisiko als Menschen, die eine Immobilie besitzen. Doch auch unter Eigentümern steigt das Armutsrisiko – und zwar deutlich.
Wenn Wohnen zu teuer wird: Anteil der armutsgefährdeten Mieter steigt

Wenn Wohnen zu teuer wird: Anteil der armutsgefährdeten Mieter steigt

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Florian Gaertner / Photothek via Getty Images

Einem Zeitungsbericht zufolge gilt inzwischen jeder vierte Mieterhaushalt in Deutschland als armutsgefährdet. In den vergangenen Jahren ist die Quote demnach leicht gestiegen – von 24,6 Prozent im Jahr 2017 auf 25,3 Prozent im Jahr 2019. Das berichtet die »Rheinische Post«  unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl.

Die sogenannte Armutsrisikoquote unter Mieterinnen und Mietern ist damit etwa doppelt so hoch wie unter Immobilienbesitzern. Von ihnen waren laut dem Bericht zuletzt 12,5 Prozent armutsgefährdet. Der Anteil der von Armut bedrohten Immobilienbesitzer allerdings steigt deutlicher als der von armutsgefährdeten Mieterinnen – zwischen 2017 und 2019 um vier Prozentpunkte.

Coronakrise dürfte Problem noch verschärft haben

Als armutsgefährdet werden in Europa Haushalte eingestuft, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Privathaushalte beträgt. Durch die Coronakrise seit Anfang 2020 dürfte sich die Armutsgefährdung bei Mietern und Wohnungsbesitzern noch verschärft haben; dazu liegen allerdings noch keine Zahlen vor.

»Jeder Fünfte in Deutschland ist mittlerweile armutsgefährdet, bei den Mieterinnen und Mietern ist es sogar jeder Vierte«, sagte Linken-Politikerin Ferschl der »Rheinischen Post«. »Während die Löhne stagnieren oder pandemiebedingt sogar gesunken sind, steigen die Mieten unaufhörlich. So geht ein immer größerer Teil des Einkommens für die Miete drauf.«

sos/AFP
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