Aufsichtsamt denkt um
Mit Knut Hohlfeld, dem neuen Präsidenten im Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (BAV), ist auch ein neues Denken in die Berliner Behörde eingezogen. Vergangene Woche kassierte die Beschlußkammer des BAV eine umstrittene Entscheidung des Hohlfeld-Vorgängers August Angerer. Der CSU-Mann hatte die Umwandlung der R+V Lebensversicherung in Wiesbaden von einem Versicherungsverein in eine Aktiengesellschaft genehmigt. Als Abfindung für ihre bisherigen Mitgliedsrechte sollten die rund zwei Millionen R+V-Versicherten einen Betrag von insgesamt 218 Millionen Mark erhalten. Dagegen legte der Hamburger Bund der Versicherten Widerspruch ein. Die Beschlußkammer gab dem statt. Nun muß die R+V ein neues Gutachten vorlegen, das sämtliche Substanzwerte des Unternehmens beinhaltet. Experten schätzen, daß bei der Neubewertung ein fünf- bis zehnmal höherer Firmenwert ermittelt werden könnte.