Autobauer 10.000 Jobs bei VW in Gefahr

Der Volkswagen-Konzern will die Zahl der Arbeitsplätze drastisch reduzieren. Grund sind die Überkapazitäten bei Europas größtem Autobauer. Vor allem das Wolfsburger Stammwerk wäre betroffen.

Hamburg - Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder möchte nach SPIEGEL-Informationen die Überkapazitäten des Konzerns, der sechs Millionen Autos bauen, aber seit langem nur rund fünf Millionen verkaufen kann, abbauen. Dafür müssen internen Planungen zufolge in den nächsten Jahren über 10.000 der insgesamt 103.000 Jobs der Volkswagen AG   in Deutschland gestrichen werden.

Pischetsrieder will dies ohne Entlassungen erreichen, die nach dem Tarifvertrag bis 2011 ausgeschlossen sind, und die Mitarbeiter mit Abfindungsangeboten und Altersteilzeitmodellen zum Ausscheiden bewegen.

Besonders betroffen sein dürfte das Stammwerk in Wolfsburg. Werkleiter Dietmar Korzekwa stimmte vergangenen Donnerstag Meister, Betriebsräte und Führungskräfte bereits auf ein düsteres Szenario ein. Im Vergleich zu den Fabriken in Mosel und Brüssel, wo ebenfalls der Golf produziert wird, sei die Qualität in Wolfsburg schwächer und die Kosten seien höher, vor allem, weil zu viel Nacharbeit geleistet werden müsse. Deshalb treffe ein Personalabbau wohl vor allem das Stammwerk.

Selbst wenn es den Betriebsräten noch gelingen sollte, die Montage des geplanten Geländewagens "Marrakesch" durch Lohnzugeständnisse nach Wolfsburg zu holen, wird sich an dem vorgesehenen Stellenabbau wenig ändern. Die Produktion des "Marrakesch", die sonst in Portugal erfolgen würde, könnte nur rund 1000 Arbeitsplätze in Wolfsburg sichern.

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