Streit über Unkrautvernichter Bayer gewinnt weiteren Glyphosat-Prozess

Umstrittenes Pflanzenschutzmittel Roundup
Foto: © Charles Platiau / Reuters/ REUTERSDer deutsche Agrarchemie- und Pharmakonzern hatte 2018 mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto, von dem der umstrittene glyphosathaltige Unkrautvernichter Roundup stammt, hohe rechtliche Risiken übernommen. Bayer hat sich in den USA inzwischen zwar bereits in drei Glyphosat-Prozessen in Folge durchgesetzt, zuvor jedoch auch drei Verfahren in Serie verloren. Die Leverkusener sind noch mit zahlreichen weiteren ähnlichen US-Klagen konfrontiert.
Die wirtschaftlich bedeutsamste Entscheidung steht dabei noch aus: Das oberste US-Gericht will in Kürze über die Annahme eines Falls entscheiden, in dem Bayer bereits 2019 einen Schuldspruch kassiert hatte. Die Leverkusener hoffen, dass der Supreme Court das Urteil überprüft und kippt – was Signalwirkung für die vielen anderen Verfahren hätte. Zuletzt sah es aber nicht danach aus, die US-Regierung riet den Richtern von der Annahme des Falls ab.
Entschädigungsfonds auf 15 Jahre angelegt
Für den Fall, dass der Supreme Court sich mit dem Glyphosat-Verfahren nicht befassen will oder letztlich gegen Bayer entscheidet, hatte der Konzern im vergangenen Sommer zusätzliche Rückstellungen von 4,5 Milliarden Dollar gebildet. Mit diesem Geld will das Unternehmen ein Programm aufsetzen, um in den kommenden 15 Jahren mit den Forderungen potenzieller neuer Kläger in den USA umzugehen.
Nach Darstellung von Bayer ist»Roundup bei sachgemäßer Verwendung sicher.