Der Autobauer VW will einer Zeitung zufolge in den nächsten drei Jahren 10.000 Jobs in Deutschland streichen. Dafür soll ein großes Abfindungsprogramm aufgelegt werden - allerdings soll der Stellenabbau wesentlich billiger sein als beim Konkurrenten DaimlerChrysler.
Hamburg - Von dem Stellenabbau seien nur die 103.000 Mitarbeiter in den Westdeutschen VW-Werken betroffen, berichtet die "Financial Times Deutschland" mit Verweis auf Unternehmenskreise. Bundesweit beschäftigt der Konzern 179.000 Menschen.
Da im letzten Jahr noch ein neuer Haustarifvertrag geschlossen worden war, müsse der Stellenabbau durch Vorruhestandsvereinbarungen, Altersteilzeit und Abfindungsverträge möglich gemacht werden. Den Mitarbeitern sollen bis zu 175.000 Euro Abfindung gezahlt werden. Nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen sollen im Durchschnitt 60.000 Euro pro Arbeitnehmer bezahlt werden.
Das ist deutlich weniger als Mitarbeiter bei DaimlerChrysler bekommen, wo derzeit 8500 Stellen gestrichen werden. DaimlerChrysler kostet der Stellenabbau 950 Millionen Euro. "Wir werden mehr Stellen zu geringeren Kosten abbauen", sagte ein Insider aus VW-Unternehmenskreisen der Zeitung.
Der VW-Konzern hatte gestern lediglich angekündigt, "einige Tausend Stellen" streichen zu wollen. Ein VW-Sprecher wollte sich zu dem Umfang des Stellenabbaus nicht äußern. "Wir können noch keine genaue Zahl nennen", sagte er heute auf Anfrage. Der Aufsichtsrat werde sich mit den Einsparungen auf seiner nächsten Sitzung beschäftigen.
Die gestern vorgelegten Quartalszahlen zeigten, dass der Autobauer weiter sparen muss. Zwar befindet das Nutzfahrzeuggeschäft sich wieder in der Gewinnzone. Die Marke VW schreibt aber nach wie vor rote Zahlen. Allein in den USA machte der Konzern in diesem Jahr operative Verluste von 818 Millionen Euro.
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