"Sterbenskrank" US-Finanzbetrüger Madoff bittet um vorzeitige Haftentlassung

"Es gibt keine Heilung für meine Krankheit": Bernard Madoff will seine Entlassung aus dem Gefängnis erreichen. Er hatte Tausende um ihr Erspartes gebracht - und Schäden von 50 Milliarden Dollar verursacht.
Bernard Madoff 2009 vor Gericht

Bernard Madoff 2009 vor Gericht

Foto: Brendan McDermid/ REUTERS

Er war der Drahtzieher eines der größten Anlagebetrugsfälle der Finanzgeschichte - nun hofft der einstige US-Börsenmakler Bernard Madoff, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Gefängnis freizukommen. "Ich bin sterbenskrank", sagte der 81-Jährige der "Washington Post"  in einem Telefoninterview. "Es gibt keine Heilung für meine Art von Krankheit." Er habe bereits elf Jahre seiner Strafe abgesessen und dabei durchgehend gelitten.

Madoffs Anwalt stellte am Mittwoch einen Gerichtsantrag auf vorzeitige Haftentlassung. Sein Mandant leide an einer tödlichen Nierenkrankheit und habe nur noch weniger als 18 Monate zu leben. 

Madoff war 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Investoren über Jahrzehnte vermeintliche Traumgewinne mit dem Geld neuer Anleger bezahlt. Als der Schwindel aufflog, verloren viele ihre kompletten Ersparnisse.

Schaden von mehr als 50 Milliarden Dollar

Unter den etwa 4800 Opfern seines Wirkens befanden sich Prominente wie Hollywoodregisseur Steven Spielberg sowie dessen Geschäftspartner und Mitgründer des Dreamworks-Studios, Jeffrey Katzenberg. Insgesamt ist ein Schaden von mehr als 50 Milliarden Dollar entstanden, dabei fiel rund eine Milliarde in Deutschland an.

Im Prozess hatte Madoff sich in elf Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter Betrug und Geldwäsche. Auch im Gefängnis soll Madoff seinen Geschäftssinn zu seinen Gunsten benutzt haben: So errichtete er kurzzeitig offenbar ein Monopol auf heiße Schokolade.

kko/dpa/Reuters

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