Bestätigung der Statistiker Exportflaute macht der Wirtschaft zu schaffen
Wiesbaden - Grund dafür seien vor allem die rückläufigen Exporte gewesen, teilten die Statistiker mit. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um real 0,1 Prozent. Es legte damit eindeutig schwächer zu als in den beiden ersten Quartalen des Jahres, als das Wachstum jeweils 0,4 Prozent betragen hatte.
Damit nicht genug: Die Statistiker korrigierten am Donnerstag auch ihre Berechnung für das zweite Quartal von 0,5 auf 0,4 Prozent nach unten. Anders als in den vier vergangenen Quartalen sei der Exportboom im dritten Quartal abgeflaut. Zusammen mit einer relativ starken Zunahme der Importe habe dies zu einem negativen Ergebnis in der Außenhandelsbilanz geführt. Wachstumsimpulse seien dagegen aus dem Inland gekommen, wo Unternehmen vermehrt in Ausrüstung investierten.
Im Vorjahresvergleich legte die deutsche Wirtschaft nach unbereinigten Zahlen um 1,3 Prozent und damit schwächer zu aus als im ersten und zweiten Quartal.
Die Forscher des DIW waren gestern von einem Wachstum von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgegangen und hatten dies als Rückschritt beklagt. "Nach einer überaus kräftigen Ausweitung der Exporttätigkeit im ersten Halbjahr 2004 hat sich der Impuls nunmehr abgeschwächt. Gleichzeitig stiegen die Importe deutlich stärker", schrieben die Konjunkturforscher. Auch sei die Investitionsnachfrage weiterhin schwach gewesen und liefere immer noch keinen positiven Wachstumsbeitrag.
Insgesamt erwarten Bundesregierung und Konjunkturforscher für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum zum Vorjahr zwischen 1,5 und zwei Prozent. Der hohe Ölpreis, der starke Euro und Anzeichen für eine schwächere Weltkonjunktur haben aber Zweifel aufkommen lassen, ob die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr in einem ähnlichen Tempo wachsen kann.