Besteckabgabe China führt Essstäbchen-Steuer ein

Um die eigenen Wälder zu schützen, bringt die chinesische Regierung eine Sonderabgabe auf hölzerne Essstäbchen ins Spiel. Auch die Steuer auf Luxusgüter soll steigen.

London - Die chinesische Regierung will eine Sondersteuer von fünf Prozent auf Essstäbchen aus Holz erheben, berichtet BBC Online. Damit kommen die Verantwortlichen Forderungen von Umweltschützern nach, die das Einwegbesteck für den massenhaften Kahlschlag in chinesischen Wäldern verantwortlich machen.

Pro Jahr verbraucht die Volksrepublik rund 45 Milliarden Essstäbchen aus Holz oder Bambus. Gegen die Einweg-Esshilfe hatte es in der Vergangenheit vermehrt Proteste gegeben. So hatten einige Universitäten auf Druck der Studenten auf Löffel umgestellt.

Gleichzeitig verteuert Peking Luxuswaren. Die Steuern auf exklusive Uhren, Yachten oder Autos mit hohem Verbrauch steigen zwischen fünf und 20 Prozent. China will damit die Umweltproblemen unter Kontrolle bringen und die sich ausweitende Lücke zwischen Arm und Reich schließen. Während die Städte an der Ostküste ein enormes Wirtschaftswachstum vorlegen, haben rund 200 Millionen Chinesen immer noch weniger als einen Dollar am Tag zur Verfügung.

"Das ist Teil der Regierungsstrategie, Wachstum und Umweltschutz auszubalancieren", sagte Ben Simpfendorfer, Ökonom bei der Royal Bank of Scotland in Hongkong, gegenüber BBC Online. Die Regierung wolle damit zeigen, dass sie die Abgabenlast auf Wohlhabende erhöht, um die die sich auftuende Kluft beim Einkommen einzudämmen.

suc/BBC online

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