Pharmafirma Biontech Großbritannien ordert Millionen Dosen Corona-Impfstoff in Mainz

Eine Mitarbeiterin von Biontech steht im Labor des Unternehmens in Mainz
Foto:Stefan Albrecht/ Biontech/ dpa
Noch ist es nicht absehbar, ab wann ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Optimistische Prognosen gehen von frühestens Mitte 2021 aus. Dabei wird bereits jetzt darüber verhandelt, wer von wem beliefert werden könnte, wenn es so weit sein sollte. Großbritannien etwa hat sich den Zugang zu 90 Millionen potenziellen Impfdosen gesichert.
Der britische Wirtschaftsminister Alok Sharma erklärte am Montag, man habe Verträge mit einer Allianz von Unternehmen ausgehandelt, die an einem Impfstoff forschen: Darunter ist Biontech aus Mainz, das US-Unternehmen Pfizer und Valneva aus Frankreich. Insgesamt habe man sich den Zugriff auf drei verschiedene Impfstoffe gesichert, die in Entwicklung seien.
"Diese neue Partnerschaft mit einigen der weltweit führenden Pharma- und Impfstoffunternehmen wird sicherstellen, dass Großbritannien die bestmögliche Chance hat, einen Impfstoff zu erhalten, der die am stärksten gefährdeten Personen schützt", sagte Sharma. Details zu den finanziellen Bedingungen wurden nicht genannt.
Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Bereits zuvor hatte sich die britische Regierung 100 Millionen Dosen eines Impfstoffes gesichert, an dem Forscher im britischen Oxford arbeiten.
Die britische Regierungsberaterin Kate Bingham warnte davor, "zu optimistisch zu sein". "Es bleibt die Tatsache, dass wir möglicherweise nie einen Impfstoff bekommen", sagte sie. "Und wenn wir einen bekommen, müssen wir darauf vorbereitet sein, dass es sich möglicherweise nicht um einen Impfstoff handelt, der vor einer Ansteckung schützt, sondern um einen, der die Symptome lindert."
Tübinger Impfstoffentwickler Curevac mit neuer Partnerschaft
Eine weitere deutsch-britische Partnerschaft im Biotech-Bereich stieß der Pharmariese GlaxoSmithKline aus Brentford an. Mit umgerechnet 150 Millionen Euro beteiligt sich GlaxoSmithKline am deutschen Biotech-Konzern Curevac aus Tübingen, wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten. Auch Curevac forscht an einem Corona-Impfstoff - jedoch ist dieser Forschungsbereich nicht Teil der Kooperation. Zuvor hatte sich auch schon die Bundesregierung an Curevac beteiligt.