Die internationale Kritik ist Präsident Morales egal: Mit seiner linksgerichteten Regierung setzt er unbeirrt seinen Kurs der Verstaatlichung fort. Nach der Energie-Branche will er nun die Telekommunikation unter die Kontrolle der politischen Führung bringen.
La Paz - Boliviens Präsident Evo Morales ordnete heute per Dekret die Rückführung von 47 Prozent des größten Telekommunikationskonzerns des südamerikanischen Landes, Entel, in Staatseigentum an. Der Anteil wird derzeit von zwei privaten Fonds gehalten. Dies bilde die Grundlage für die Übernahme der restlichen Anteile, sagte Minister Hector Arce. Diese gehören größtenteils Italiens Telecom Italia
, die mit 50 Prozent an Entel beteiligt ist.
Morales hatte im Mai 2006 bereits die Energie-Branche des Landes unter die Kontrolle der Regierung gebracht. Erklärtes Ziel der Verstaatlichungen ist es, die Gewinne der Unternehmen im Land zu halten und für das Gemeinwohl zu nutzen. Gegner kritisieren, dass die Nationalisierungen ausländische Kapitalgeber abschreckten. Auch die Europäische Kommission hatte sich zuletzt besorgt über die Pläne der Regierung zu Entel geäußert.
kai/Reuters
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