Brexit-Folge EU-Zöllner beschlagnahmen britische Schinkenstullen

Experten im britischen Verkehrsministerium warnten Lkw-Fahrer bereits: Ihre Stullen könnten unter das EU-Importverbot fallen. Wie recht sie hatten, zeigte sich heute an der Grenze zu den Niederlanden.
Britischer Lkw-Fahrer: Ohne Proviant über die Grenze (Symbolfoto)

Britischer Lkw-Fahrer: Ohne Proviant über die Grenze (Symbolfoto)

Foto: PASCAL ROSSIGNOL / REUTERS

Bittere Erfahrung für britische Lkw-Fahrer an der Fähre in Holland: Von den neuen Brexit-Handelsregeln sind auch ihre Schinkenbrote betroffen. Die BBC zeigte am Dienstag niederländische TV-Aufnahmen, bei denen der Zoll auch den Proviant der Fahrer kontrolliert. Die Zollbeamten in Hoek van Holland erklären in der Reportage des Senders NPO1 den Fahrern, dass sie tierische Lebensmittel nicht mehr aus Großbritannien ausführen dürfen.

Als die Zollbeamten den Proviant eines Fahrers sehen, fragen sie: »Ist da überall Aufschnitt drauf?« Der nickt, und alle in Alufolie eingepackten Brote werden kassiert. »Kann ich den Schinken nicht herunternehmen und wenigstens das Brot behalten?«, versucht der Fahrer noch zu verhandeln. Ohne Erfolg. »Nein, alles wird beschlagnahmt«, sagt der Beamte im Hafen von Hoek van Holland bei Rotterdam. »Willkommen beim Brexit, tut mir leid.« Der Fahrer nahm es mit Humor.

Schon im Dezember hatten die britischen Behörden genau vor diesen Aussichten gewarnt. »Gott helfe dem armen Zollbeamten, der die Lebensmittelbox eines Fahrers wegwirft. Es würde mich nicht wundern, wenn es Faustschläge gibt, wenn sie es versuchen«, hatte Spediteur Simon Wilkinson der Zeitung »The Guardian« gesagt. »Wenn Fahrer nach Europa fahren, nehmen sie Sachen für Tage und Wochen mit.«

mik/dpa
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