Den Briten ist das Chaos in den Häfen nicht entgangen – sie beginnen, ihre Vorräte für schlechte Zeiten aufzufüllen. Der Einzelhandelsriese Tesco sieht sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen.
Tesco-Supermarkt in London: Sorge um die Versorgung mit Frischware
Foto: DANIEL LEAL-OLIVAS / AFP
Tesco hat Kaufbeschränkungen für etliche Artikel seines Sortiments eingeführt. Dazu gehören Toilettenpapier, Eier, Reis, Seife und Handwäsche. Seit Montag dürften die Kunden maximal eine Packung Toilettenpapier kaufen, bei Eiern, Reis, Seife und Waschmitteln seien jeweils drei Einheiten erlaubt, wie der britische »Guardian« berichtet.
Handelsexperten gehen nach Informationen des Blatts davon aus, dass die Rationierungen vorbeugende Maßnahmen sind, um die Nachfrage in den kommenden Wochen zu glätten, und weniger eine Reaktion auf Engpässe oder Hamsterkäufe.
Allerdings scheinen die Briten sich seit längerer Zeit auf den »Ernstfall« vorzubereiten. Seit Monaten überschreiten die Verkaufszahlen geltende Beschränkungen für Produkte wie Mehl, getrocknete Nudeln und antibakterielle Tücher.
Am Montag warnten Supermärkte und Großhändler außerdem, dass vor Weihnachten Frischware wie Salat, Brokkoli und Zitrusfrüchte knapp werden könnten, weil Tausende von Lastwagen in Kent gestrandet sind, nachdem Frankreich seine Grenzen zu Großbritannien geschlossen hatte.
Doch selbst wenn die Lkw noch rechtzeitig ausgeladen würden, sei die Notlage absehbar – denn es sei angesichts der Schwierigkeiten im Grenzverkehr wegen des Brexits und der Corona-Beschränkungen unwahrscheinlich, dass sie rechtzeitig mit neuer Ware zurückkommen würden.
Tesco hatte bereits im November eine Kaufobergrenze für Toilettenpapier eingeführt, um Panikkäufe wie im März zu unterbinden, und die Kunden dazu ermutigt, »wie gewohnt einzukaufen«. Bis zum 25. Dezember gebe es reichlich Lebensmittel, hieß es vonseiten des Unternehmens.
mik
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Tesco-Supermarkt in London: Sorge um die Versorgung mit Frischware